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Wahlen

Führungsduo der Feuerwehr in Lenzkirch bestätigt

Kommandant Thomas Raufer und Michael Reiner als Stellvertreter wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt. Die Nachwuchsarbeit der Feuerwehr in Lenzkirch stimmt hoffnungsvoll.  

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Foto: Marijan Murat (dpa)
Kommandant Thomas Raufer blickte bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr Lenzkirch im vollen Haus des Gastes in Saig auf einige besondere Einsätze zurück, die ihm in seiner ersten Amtsperiode im Gedächtnis geblieben waren. Etwa der Brand im Technikraum der Heizungsanlage der Franz-Josef-Faller-Schule, vollgelaufene Keller nach starken Regenfällen, kollidierte Lastwagen auf der Bundesstraße 315, durch Brandstiftung verursachte Feuer auf einem Feld und eines Fahrzeuges auf dem Campingplatz. Zusammengezählt übergab die Feuerwehr 63 verletzte Menschen dem Rettungsdienst, für sechs von ihnen kam aber die Hilfe zu spät.

Es gab auch kuriose Einsätze: So wurde ein Biber aus einer Kläranlage gerettet und wegen zu starken Disconebels löste sich eine Alarmanlage aus – weshalb 120 leicht bekleidete Medizinstudenten aus einem Hotel ins Freie geleitet werden mussten.

"Die Einführung des Digitalfunks, die Umstellung des Atemschutzes auf Überdruck, die Einführung der Tagesdienstkleidung als Ersatz der Uniformen, hört sich alles einfach an, hat uns jedoch sehr gefordert. Denn diese Projekte haben Unmengen an Zeit in Anspruch genommen", berichtete Kommandant Raufer. Nach 34 Dienstjahren habe es eine neue Drehleiter gegeben. Die geforderten Abgasabsauganlagen für die Feuerwehrhäuser Kappel und Saig hätten endlich angeschafft werden können – der Einbau lasse allerdings noch auf sich warten, sagte Raufer. Für seinen Stellvertreter Michael Reiner hatte Raufer viel Lob: "Ohne dich wollt’ ich diesen Job nicht machen, denn wir zwei passen einfach wie der Deckel auf den Topf." Reiner zeichne sich als zuverlässiger, kompetenter Vertreter aus, der professionell und schnell sofort die Lösung zu neuen Problemen parat habe.

Auf den Nachwuchs mit 43 Jugendlichen ist nicht nur Raufer stolz. 9 Jungs und 34 Mädchen werden derzeit von einem 17-köpfigen Betreuerteam, das aus drei Frauen und 14 Männern besteht, ausgebildet. Bisher hätten in allen Abteilungen jährlich drei bis vier Jugendliche untergebracht werden können, so Raufer. Genug Anlass für Jugendleiter Ulrich Wehrle, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken: "Unser Prognose ist, dass sechs bis sieben Kids dann die Wehren verstärken." Bürgermeister Andreas Graf freute sich stolz über den aktiven Nachwuchs: "Das stimmt zuversichtlich für die Zukunft." Lenzkirch sei eine arme Gemeinde, die aber immer die Feuerwehr unterstütze. Sie arbeite auf hohem Niveau und leiste eine tolle Arbeit. Auch Marco Morath, stellvertretender Vorsitzender vom Kreisfeuerwehrverband, ehrte die vielfältigen Einsätze und staunte über den sehr guten Personalstand: "Die Anforderungen bleiben hoch, die Einsatzzahlen steigen. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle, sondern investieren Sie weiter, auch wenn es manchmal nicht einfach ist, es zahlt sich aus." Andreas Reinhardt, stellvertretender Kreisbrandmeister, riet: "Pflegt eure Jugendfeuerwehr, das ist unsere Zukunft." Er machte darauf aufmerksam, dass überall Kreisausbilder dringend gesucht werden. "Das ist ein aufwendiger Lehrgang, aber vielleicht kann man das auf mehrere Schultern verteilen." Reinhardt überreichte anschließend Philipp Winterhalder die Bestellungsurkunde zum Kreisausbilder, Truppmann und Truppführer. Derzeit sind 128 Aktive in den Wehren, die 258 Einsätze absolvierten.

Wahlen

Keine großen Überraschungen gab es für zwei Kandidaten, die sich erneut zur Wahl stellten. In geheimer Abstimmung wurden Kommandant Thomas Raufer und Michael Reiner als Stellvertreter mit überwältigender Mehrheit für fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt. Anders sah es bei der Wahl des zweiten Stellvertreters aus. Jürgen Lindner trat nicht mehr an und stellte somit seinen Posten zur Verfügung. Mit Spannung wurde hier das Wahlergebnis erwartet, denn zwei Kandidaten kämpften um die Gunst der Kameraden: Pirmin Winterhalder und Ulrich Wehrle. Hier konnte sich Wehrle deutlich durchsetzen und wird jetzt das Team verstärken.

Ehrung

Eine ganz besondere Ehrung überreichte der stellvertretende Vorsitzende Marco Morath einem sichtlich überraschten Kameraden. Jürgen Lindner erhielt vom Landesfeuerwehrverband BW in Anerkennung herausragender Leistungen die Ehrenmedaille in Silber. Lindner trat vor 36 Jahre in die Wehr ein, wurde nach der Grundausbildung Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger, Maschinist für Hubrettungsfahrzeuge, Gruppenführer und Zugführer. Dazu hatte er sich in Seminaren zur technischen Hilfeleistung, taktischer Ventilation und zur Vegetations- und Waldbrandbekämpfung weitergebildet.

Ressort: Lenzkirch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 18. November 2024: PDF-Version herunterladen

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