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Volkstrauertag

Hinter jedem Namen der Tafel in Lenzkirch-Kappel steht ein Schicksal

"Wir dürfen und wollen sie nicht vergessen", sagte Ortsvorsteher Roland Berr am Ende seiner Rede anlässlich des Volkstrauertags. Zuvor hatte er an das Schicksal einzelner Kappler Soldaten erinnert.  

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Ehrenbekundung von Ortsvorsteher Rolan...ach der Kranzniederlegung am Ehrenmal.  | Foto: Eva Korinth
Ehrenbekundung von Ortsvorsteher Roland Berr nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal. Foto: Eva Korinth
Am Ehrenmal auf dem Kirchbühl, das 1929 errichtet wurde, um die Erinnerung an die gefallenen Söhne von Kappel wachzuhalten, hatten sich Bürger, Feuerwehrmänner, Vertreter des Heimatvereins, der Kameraden ehemaliger Soldaten, der Musikverein sowie weiterer Kappler Vereine und eine kleine Abordnung der Bundeswehr am Sonntagvormittag versammelt. Vor der Kranzniederlegung zeigte Berr auf, dass jeder Schriftzug auf der bronzenen Namenstafel für ein Leben, ein Schicksal, eine Tragödie, ein Sterben von Kapplern stehe, die aus den beiden Weltkriegen nicht mehr heimkamen.

Vom rund 480 Bewohner zählenden Kappel in den 1940er Jahren wurden 153 im Zweiten Weltkrieg Soldat. 30 fielen, 16, wurden vermisst, 66 befanden sich nach Kriegsende in Gefangenschaft, einer kam blind zurück, einer hatte ein Auge verloren, einem fehlte ein Arm. Sechs weitere Männer kamen mit anderen schweren Verletzungen zurück. "Dies war ein gewaltiger Aderlass, der in Kappel große Lücken in die Familien riss", sagte Berr. Lothar Zimmermann steht als letzter Name auf der Tafel. Er wurde 1946 als Kriegsverbrecher in Kroatien hingerichtet. Ganz oben auf der Bronzetafel steht der Name eines Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg. Ernst Breymayer, der ab Oktober 1913 zur Infanterie gehörte, fiel im Jahr darauf durch Bauchschuss in Frankreich. Sein Bruder Georg starb nur wenige Tage später ebenfalls in Frankreich durch einen Kopfschuss.

"Wir gedenken ihnen und aller Opfer von Gewalt und Krieg, insbesondere gedenken wir auch den in den Einsätzen gefallenen Bundeswehrsoldaten und der Toten des Ukrainekriegs. Ehre sei ihrem Andenken", schloss Berr. Nach der Kranzniederlegung durch zwei Feuerwehrmänner, spielten die Musiker das Kameradenlied.akh

Ressort: Lenzkirch

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