Frust und Freude am Telefon
Matthias Ginter und Max Kruse stehen nicht im vorläufigen EM-Kader von Bundestrainer Löw.
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BERLIN (sid). Die Einen holte er mit einer freudigen Nachricht aus dem Bett, den Anderen verdarb er mit einer schlechten Botschaft den Urlaub: Bei der ersten Auslese von Bundestrainer Joachim Löw für die Mission EM-Titel ging es äußerst emotional zu.
Einen prominenten Härtefall vermied Löw bisher. Den angeschlagenen Kapitän Bastian Schweinsteiger berief er ebenso in sein vorläufiges 27-Mann-Aufgebot für die Euro (10. Juni bis 10. Juli) wie die schwächelnden Weltmeister Lukas Podolski, André Schürrle oder Julian Draxler. Vor der "Tour de France" müssen aber vor allem sie und die Youngster sich vom 24. Mai an im Trainingslager in Ascona bewähren – Brandt und Co. tragen die Rückennummern 24 bis 27. Bis zum 31. Mai muss Löw noch vier Spieler aus dem Aufgebot streichen.
Bei Schweinsteiger müsse man noch "ein bisschen warten", berichtete Löw in der französischen Botschaft in Berlin, "aber ich gehe davon aus, dass er es schaffen wird". Podolski habe "für die Mannschaft noch einen sportlichen Wert, auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen" und sei obendrein "eine Persönlichkeit". Der 127-malige Nationalspieler wird also nicht zittern müssen.
Die Chance beim Schopfe packen wollen Brandt (Bayer Leverkusen), Kimmich (Bayern München) und Weigl (Borussia Dortmund), die erstmals nominiert wurden. Torhüter Bernd Leno (Leverkusen) war zwar schon berufen worden, kam aber noch nie zum Einsatz. Sané (Schalke 04) absolvierte bisher ein Länderspiel.
Das Team gebe Anlass zu Optimismus, sagte Löw: "Wir sind selbstbewusst, aber nicht überheblich. Wir sind stark, aber nicht unbesiegbar." Das Rennen unter den Nominierten erklärte der Bundestrainer für komplett offen. Im Moment gebe es noch "keine Streichkandidaten". Und Löw erklärte ganz allgemein: "Das Kollektiv ist wichtiger als jeder einzelner Spieler. Nach diesen Kriterien haben wir ausgewählt."
Schwer fielen dem 56-Jährigen bei seiner fünften Kader-Nominierung die Anrufe bei den Enttäuschten. "Sie werden eine Weile brauchen. Aber es geht weiter", erklärte Löw: "Das muss nicht das Aus bedeuten. Jeder könnte nach der EM eine neue Chance bekommen." Leverkusens Jonathan Tah, der Gladbacher Mahmoud Dahoud oder die Schalker Max Meyer und Leon Goretzka, die aus der Riege der Jungstars vergeblich hofften, dürfen sich wohl mit Olympia in Rio de Janeiro trösten. Verletzt fehlt nur der Dortmunder Ilkay Gündogan (Knie), der lange ausgefallene Bayern-Innenverteidiger Holger Badstuber schaffte es ebenfalls nicht.
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