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Freiburger Abfallchef Michael Broglin: "Müllsünder bitte melden"

Im Vergleich zu anderen Städten gibt es in Freiburg eher wenig wilden Müll. Michael Broglin verfolgt mit der ASF verschiedene Ideen, um illegale Müllentsorgung in der Stadt einzudämmen.  

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Michael Broglin.  | Foto: Ingo Schneider
Michael Broglin. Foto: Ingo Schneider
Freiburg hat eine zuverlässige Müllabfuhr, Recyclinghöfe mit großzügigen Öffnungszeiten sowie breiten Annahmemöglichkeiten und flächendeckend Wertstoffinseln. Michael Broglin kann deshalb nicht nachvollziehen, warum so viel Müll in der Landschaft landet. Der Chef der Freiburger Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (ASF) sagt zwar, dass "die Stadt mit 800 bis 1000 Tonnen wildem Müll eher noch im unteren Bereich der Skala rangiert" verglichen mit ähnlich großen Städten, findet aber, "dass das nicht unser Maßstab sein darf". Er fordert Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Müllsünder zu melden. Für mehr Sauberkeit, aber auch, um zu sparen. Schließlich koste das Beseitigen wilden Mülls die Gebührenzahler in Freiburg jährlich einen mittleren sechsstelligen Betrag.

Bis zu 2500 Euro Strafe für Müllsünder

Wer Abfall wegwirft, wo er nicht hingehört, muss mit einem Bußgeld rechnen. Dieses reicht in Baden-Württemberg laut dem "Bußgeldkatalog für Umwelt" von 100 Euro für eine Zigarettenkippe und bis zu 2500 Euro für nicht sachgerecht entsorgte Elektrogeräte wie Kühlschränke. Führt die illegale Entsorgung von Müll zu schweren Umweltschäden, handelt es sich der Stadtverwaltung zufolge sogar um eine Straftat. Müllsünder festzusetzen ist Broglin zufolge äußerst schwierig, wenn man sie nicht auf frischer Tat ertappt. Denn selbst wenn sich am Unrat Hinweise auf Namen oder Adressen fänden, gebe es noch keine Beweise. Auch Zu-verschenken-Kisten sind in Broglins Augen nichts anderes als Müll – "spätestens nach dem ersten Regenschauer". Von Videoüberwachung, wie sie andere Städte zur Bekämpfung der Problematik einsetzen, hält der 61-Jährige übrigens nichts. Schließlich sei Unrat in Freiburg flächendeckend ein Problem – in dicht besiedelten Stadtteilen genauso wie "im schönsten Waldgebiet oberhalb des Lorettobergs".
Doch die ASF, der Broglin bereits seit 25 Jahren vorsteht, hat andere Ideen. Sie plant, demnächst mobile Recyclinghöfe in die Stadtteile zu schicken und noch in diesem Jahr ein Gebrauchtwarenkaufhaus neben dem Recyclinghof St. Gabriel zu eröffnen. Und sie spendiert allen, die das Müllsammeln unterstützen, Holzzangen, Mülltüten und Handschuhe.
Schlagworte: Michael Broglin
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