Freiburg wählt Martin Horn – Salomon unterliegt klar

Der von der SPD unterstützte Kandidat siegt bei der OB-Wahl / Tätlicher Angriff bei Wahlparty.  

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Freiburgs neuer OB Martin Horn mit seiner Frau Irina  | Foto: Rita Eggstein
Freiburgs neuer OB Martin Horn mit seiner Frau Irina Foto: Rita Eggstein

FREIBURG. Martin Horn wird neuer Oberbürgermeister von Freiburg, Dieter Salomon ist abgewählt. Der 33 Jahre alte Herausforderer hat sich am Sonntag im zweiten Wahlgang überraschend deutlich gegen den Amtsinhaber durchgesetzt. Der parteilose Horn, der von der SPD unterstützt wurde, holte 44,2 Prozent der Stimmen. Salomon kam lediglich auf 30,7 Prozent, gefolgt von Monika Stein mit 24,1 Prozent. Später am Abend gab es einen Zwischenfall: Wahlsieger Horn wurde auf seiner Wahlparty durch eine Attacke eines Mannes im Gesicht verletzt.

Der zweite Wahlgang war mit großer Spannung erwartet worden. Gegen 18.15 Uhr trafen die ersten Ergebnisse aus den ausgezählten Wahllokalen ein – und es war schnell klar: Der Sensationssieger des ersten Wahlgangs vor 14 Tagen hatte die Konkurrenz deklassiert. Am Ende verbuchte der Europa- und Entwicklungskoordinator aus dem Sindelfinger Rathaus im Vergleich zum ersten Wahlgang ein Plus von knapp zehn Prozent, während Dieter Salomon und Monika Stein jeweils einen halben bis zwei Prozentpunkte verloren. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,7 Prozent und damit ähnlich hoch wie beim ersten Wahlgang.

Als der neue OB mit seiner Frau Irina gegen 19.30 Uhr auf dem Rathausplatz eintraf, wurde er frenetisch gefeiert. "Ich bin überwältigt und dankbar", sagt er auf der Bühne der Badischen Zeitung. Sein Wahlkampf sei authentisch gewesen, Bürgernähe sei seine Grundeinstellung, betont er. Horn punktete quer durch das Stadtgebiet, auch in CDU- und Grünen-Hochburgen. Sein bestes Ergebnis verbuchte er im Stadtteil Mooswald, geplanter Standort des neuen SC-Stadions. Dort holte er knapp 68 Prozent der Stimmen. Horn wird sein Amt am 1. Juli antreten. Zuvor erwartet die Familie Mitte Mai ihr zweites Kind.

Einen bitteren Abend erlebte Dieter Salomon. Für ihn gab es Buhrufe, aber auch Applaus auf dem Rathausplatz. Er habe diesen Ausgang nach dem Ergebnis des ersten Wahlgangs befürchtet, so der 57-Jährige, der 2002 zum ersten grünen Oberbürgermeister einer Großstadt in Deutschland gewählt worden war. "Wenn ein Außenseiter vorne liegt, wollen viele zum Siegerteam gehören", so Salomon. Von einer ähnlichen Entwicklung habe er bei seiner Wahl vor 16 Jahren profitiert. Die Menschen in der Stadt hätten nun einen Wechsel gewollt. "Es war ein Privileg, dieser Stadt als Oberbürgermeister dienen zu dürfen", sagte er. Er will das Amt bis zum 30. Juni ausüben. Danach werde für ihn ein neuer Lebensabschnitt beginnen.

Die von einem Linksbündnis unterstützte Monika Stein holte mit 24,1 Prozent erneut ein starkes Ergebnis. "Wir wollten unsere Inhalte platzieren und das ist gelungen", so die Stadträtin.

Am Abend kam es auf der Wahlparty von Martin Horn zu einem Zwischenfall. Der Wahlsieger wurde angegriffen, ein Faustschlag verletzte ihn im Gesicht. Dabei ging die Brille zu Bruch. Der mutmaßliche Täter konnte gestellt und der Polizei übergeben werden.
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