Unterm Strich
Forscher in Spanien haben entdeckt, dass Raupen Kunststoff lieben
Am Sonntag aß sie eine Plastiktüte
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Dieser Hunger könnte aber auch die Lösung für ein drängendes Müllproblem sein. Eine Billion Plastiktüten werden weltweit pro Jahr verbraucht. Das sind 60 Millionen Tonnen Plastikmüll, der meist nur schwer – wenn überhaupt – verrottet. Ein gefundenes Fressen also für Raupen?
Eine italienische Biologin hat jedenfalls herausgefunden, dass die Larven der Großen Wachsmotte gerne Plastik futtern. Die Hobbybienenzüchterin hatte die Tiere zu Hause in ihren Bienenstöcken überrascht und sie in einer Mülltüte entsorgt. "Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass die Larven Löcher in die Tüte gefressen hatten und heraus gekrochen waren", erzählte Federica Bertocchini dem Magazin Current Biology.
Das war der Start für eine Studie mit Kollegen von der Universität Santander in Nordspanien. Die Forscher entdeckten, dass die Raupen tatsächlich scharf auf das Polyethylen sind. Warum und ob sie den Stoff vollständig zersetzen, das soll noch untersucht werden. Was man jetzt aber schon sagen kann: Die Raupen haben gehörigen Hunger auf den Kunststoff, der in fast allen Plastiktüten steckt. 100 von ihnen fressen in zwölf Stunden 92 Milligramm. Das bedeutet, sie bräuchten 100 Tage für eine etwa 20 Gramm schwere Plastiktüte. Das sei schnell, sagen die Wissenschaftler; ein Bakterium, das laut tagesschau.de japanische Forscher kürzlich aufspürten, schaffe in dieser Zeit nur einen kurzen Streifen Tesafilm. Na dann: Guten Appetit, kleine Raupe!
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