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Opfer von Kriegsverbrechen

Forensischer Archäologe: "Es kann dauern, aber wir graben es aus!"

BZ-Abo Der forensische Archäologe Roland Wessling gräbt Opfer von Kriegsverbrechen aus. Ein Gespräch über gute Tage am Massengrab, sein wichtigstes Werkzeug und darüber, was ihn zum Weinen bringt.  

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Kreuze markieren die Gräber von getöte... der ostukrainischen Kleinstadt Isjum.  | Foto: -
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Kreuze markieren die Gräber von getöteten Einwohnern der ostukrainischen Kleinstadt Isjum. Foto: -
Für die einen wäre es das reine Grauen, für andere ist es ihre normale Arbeit, die Überbleibsel von gewaltsam getöteten Menschen zu analysieren und zu identifizieren. Im Interview spricht Roland Wessling auch über den Spagat zwischen wissenschaftlichem Interesse und dem Mitgefühl mit den Opfern.
BZ: Als forensischer Archäologe inspizieren Sie in Kriegsgebieten menschliche Überreste in Massengräbern. In der Ukraine wurden in Mariupol, in Butscha und Borodjanka inzwischen solche Gräber bestätigt. Sitzen Sie auf gepackten Koffern?
Wessling: Bislang nicht, aber 2003 bekam ich an einem Freitag den Anruf vom Außenministerium, und am Dienstag waren wir auf dem Weg in den Irak. Einen Tag vor Abflug hat unser Team eine Tonne an Ausrüstung zusammengestellt.
BZ: Eine juristische Bestätigung des Völkermords in der Ukraine steht noch aus: Dafür muss ein Strafgericht die Absicht der Täter nachweisen, eine nationale, ethnische oder religiöse Gruppe auslöschen zu wollen. Für das Massaker in Srebrenica während des Bosnien-Krieges wurde das festgestellt. Sie haben 1999 dafür Beweise gesammelt.
Wessling: Ich war sieben Monate und einen Tag in Bosnien. Wir haben nach physischen Beweisen gesucht, mit denen die Ermittler der ...

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