Spenden nötig
Förderverein Childhood Haus Ortenau: "Auch diese Helfer brauchen nun Hilfe"
Der Förderverein Childhood-Haus Ortenau hofft auf Spenden zum Aufbau der Kinderschutz-Einrichtung. Das teilte Vereinsvorsitzender Reinhard Renter mit – im Hauptberuf Polizeipräsident.
Mo, 21. Dez 2020, 9:00 Uhr
Offenburg
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Einen sicheren Ort sollen von Gewalttaten betroffene Kinder und Jugendliche mit dem Childhood-Haus finden, in dem Psychotherapeutinnen, Sozialarbeiterinnen und medizinisches Fachpersonal mit Vertretern der Justiz, Kriminalbeamtinnen und -beamte sowie der Jugendhilfe des Jugendamtes eng zusammenarbeiten können.
Die opferschonende Verfolgung bereits begangener Straftaten und das präventive Entgegenwirken vor erneuten Übergriffen ist dabei laut Pressemitteilung Ziel dieser Kooperation, was jedoch nur durch ressortübergreifende Zusammenarbeit zu erreichen sei. Bereits im März 2019 waren dazu die ersten Gespräche zwischen der Kinderschutzambulanz des Ortenau-Klinikums Offenburg-Kehl und den Justizbehörden, dem Polizeipräsidium und dem Landratsamt geführt worden, um diese benötigte Vernetzung in einem Childhood-Haus zu erreichen.
eine persönliche
Herzensangelegenheit"
Um diese Einrichtung zu unterstützen, gründete sich im Juli diesen Jahres der Förderverein Childhood-Haus Ortenau e.V. Die Vorstandschaft des gemeinnützigen Fördervereins spiegelt dabei führende Personen und Experten in den vertretenen Bereichen wieder. Reinhard Renter, Präsident des Polizeipräsidiums Offenburg, wurde durch die Wahl zum Vorstand berufen. Leitender Oberstaatsanwalt Herwig Schäfer, Chef der Offenburger Staatsanwaltschaft, übernahm den stellvertretenden Vorsitz. Beisitzer und Beisitzerinnen wurden Stefan Stuhrmann (Chefarzt der Kinderklinik Offenburg), Reta Pelz (Chefärztin der Klinik an der Lindenhöhe), Eveline Viernickel (Kinderschutzambulanz am Klinikum Offenburg) sowie Staatsanwalt Bastian Kioschis (Erster Staatsanwaltschaft Offenburg)."Ihre Entwicklung zu schützen, die Folgen des Traumas zu mindern, Geschehenes strafrechtlich aufzuarbeiten und weitere Übergriffe zu verhindern sind wir als Gesellschaft unseren Kindern und Jugendlichen schuldig", so Reinhard Renter, der in diesem Projekt "auch eine persönliche Herzensangelegenheit" sieht.
Erste Gewinne aus der Vorbereitung des Projektes seien dabei schon jetzt zu sehen. Der Austausch zwischen Kriminalbeamtinnen und -beamten und einer Psychotherapeutin der Kinderschutzambulanz, untermauert durch theoretisches Wissen und praktische Übungen, habe schon jetzt die Zusammenarbeit verbessert. Dabei stehe das Problem der sogenannten sekundären Viktimisierung – dass Betroffene etwa ungerechtfertigt für ihre eigene Lage verantwortlich gemacht werden – im Rahmen der medizinischen und strafrechtlichen Aufarbeitung immer im Vordergrund. So droht von Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen bislang die Gefahr, beim Durchlaufen eines Strafverfahrens von der ersten polizeilichen Befragung über die medizinische Untersuchung und einem Gerichtsverfahren mehrfach befragt zu werden, was eine Retraumatisierung zur Folge haben kann. Dass es auch anders geht, machen bestehende Childhood-Häuser in Deutschland – wie in Berlin, Heidelberg, Leipzig und Düsseldorf – bereits vor.
"Die speziell eingerichteten Räumlichkeiten, geschultes Fachpersonal und kurze Wege zwischen den beteiligten Behörden schützen die Betroffenen vor Mehrfachbefragungen", so Renter. Daneben stehe die Einrichtung bei Anhörungen von Kindern in Umgangs- und Sorgerechtsverfahren unterstützend zur Verfügung. Um ein bestmögliches Umfeld für betroffene Kinder und Jugendliche zu schaffen, benötige der Förderverein weitere finanzielle Hilfe.
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