Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 II
Flucht vor der Pandemie
Von Kyla Jones, Klasse 4a, Grundschule Langenwinkel, Lahr
Mi, 30. Jun 2021, 14:38 Uhr
Schreibwettbewerb
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Heute Abend habe ich geduldig gewartet, bis alle im Bett waren. Dann habe ich meinen Rucksack gepackt, das Handy meiner Schwester eingesteckt und bin aus der Tür geschlichen. Von unserem Haus aus ist es nicht weit bis zum Rhein und auf der anderen Seite ist die Freiheit, Frankreich!
Am Rhein angekommen finde ich keine Möglichkeit außer einem alten, quietschgelben Gummiboot. Ich schiebe das Boot ins Wasser und springe hinein. Es ist stockfinster, aber ich kann in der Dunkelheit kleine Lichter am anderen Ufer sehen. Es ist nicht weit. Ohne Paddel kann ich nur mit den Händen rudern, aber ich freue mich, denn es geht voran. Mitten auf dem Rhein höre ich ein leises Fiepsen und schaue über den Rand des Bootes. Dort im Wasser schwimmt ein weiß-braunes Meerschweinchen! Schnell locke ich es zu mir ans Boot, aber es lässt sich nicht von mir hochheben. Es strampelt und fiepst und beißt aus Verzweiflung ins Boot!
Das darf nicht wahr sein, denke ich! Aus Panik unterzugehen packe ich das Tier im Genick und zieh es zu mir ins Gummiboot, aber ich höre die Luft schon aus den Löchern zischen! Das Meerschweinchen kuschelt sich eng an mich und quiekt aus Angst. Ich bekomme selbst Angst! Wie sollen wir es jetzt zum Ufer schaffen? Als wäre das nicht genug, ertönt ein ohrenbetäubender Donner, der mich wahnsinnig erschreckt. Ich ziehe meine Jacke aus und kuschele mich mit meinem neuen Freund darunter. Es vergeht viel Zeit, aber plötzlich merke ich, dass das Boot irgendwo dagegen stößt. Luft ist kaum noch drin! Ich schaue vorsichtig unter der Jacke hervor und sehe, dass das Gewitter verzogen ist und wir am Ufer sind! Meinen neuen Freund packe ich in meinen Rucksack und wir ziehen los, um ein paar Abenteuer zu erleben!
Nach einem aufregenden Tag im Freizeitpark und im Kino, beim Eisessen und sorglosen Bummeln rufe ich zuhause an. Meine Eltern sind stinksauer, aber erleichtert, dass es mir gut geht. Sie fahren sofort los, um mich abzuholen. Mein neuer Freund, dem ich den Namen Mr. Bubbles gegeben habe, weil wir wegen ihm beinahe untergegangen wären, darf ich behalten.
Trotz Hausarrest und Lockdown hatte ich nicht nur ein Abenteuer, sondern habe gleichzeitig einen treuen Freund gefunden! Ich bin schon gespannt, was das nächste Abenteuer für mich und mein Meerschweinchen bereithält!
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