Therme

Modernisierung im Keidel-Bad: Chip macht Bargeld überflüssig

Im Eugen-Keidel-Bad in Freiburg kann der Gast in Bad und Sauna künftig per Chip "anschreiben lassen". Bezahlt wird später am Ausgang. Die technische Umrüstung kostet 350.000 Euro.  

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Das Keidel-Bad in Freiburg wird immer moderner.  | Foto: Michael Bamberger
Das Keidel-Bad in Freiburg wird immer moderner. Foto: Michael Bamberger
Die Situation haben vermutlich viele Keidel-Bad-Gäste schon erlebt: Man ist in der Sauna und hat Lust, im dortigen Bistro etwas zu trinken. Bislang muss man zunächst zu seinem Spind zurück und Geld holen, um sein Getränk bezahlen zu können. Und das Restgeld muss man anschließend zurück in den Spind oder zum Wertsachenfach bringen, denn Kleingeld mal eben in die Hosentasche stecken – das geht in der Sauna nicht. "Man muss wegen jedem Gang zum Spind", bestätigt Oliver Heintz, Geschäftsleiter des Keidel-Bads und der Freiburger-Stadtbau-Tochter Regio-Bäder-GmbH.

Das Keidel-Bad an den Heilquellen im Mooswald beendet nun diesen Zustand: Künftig werden alle Ausgaben innerhalb des Bads – Getränke, Essen, Massagen – per Scan auf einem Chip Coin (Münze) verbucht, den man sich ums Handgelenk binden kann. Am Ausgang bezahlt der Badegast dann den gesamten Betrag entweder beim Kassenpersonal oder am Automaten. In beiden Fällen geht das bar oder mit Karte (EC-, Master-, Visa-, Maestro-, Giro-Card oder V-Pay). Einer der Kassenautomaten ist auch für Rollstuhlfahrer gut nutzbar.

Das Vita-Classic-Bad in Bad Krozingen hat schon umgerüstet

Beim Konkurrenten in Bad Krozingen, dem Vita-Classica-Thermalbad, gibt es diesen Service bereits seit Mitte 2011, er wurde dort damals im Zuge der Um- und Ausbauten eingeführt. Mit einem Unterschied: In Bad-Krozingen muss man nicht mit dem Chip bezahlen, sondern kann, wenn man will, auch weiterhin Bargeld benutzen. Gerade ältere Badegäste zahlten gerne bar, sagt Rolf Rubsamen, Geschäftsführer der Kur- und Bäder-GmbH. In der Sauna werde die Bezahlung per Chip von geschätzten 95 Prozent der Besucher, im Schwimmbad von mehr als 50 Prozent bevorzugt.

Für die technische Umrüstung und Einführung des neuen Bezahlsystems wird das Keidel-Bad vom 29. Juni bis 3. Juli geschlossen sein. Denn es erfordert zahlreiche technische Umbauten. Bei den Spinden werden die Schlösser mit Schlüssel durch Schlösser ersetzt, die in Verbindung mit dem Chip funktionieren. Zugleich werden ein neues Kassensystem, neue Kassenautomaten und Drehkreuze für einen flüssigeren Durchlauf installiert: Statt einem wird es künftig zwei Drehkreuze als Ein- und Ausgänge geben. Zudem werden 10.000 Meter neue Kabel und 500 Meter neue Rohrleitungen verlegt.

Elektronisches Sytem für Reservierungen

Rund 350.000 Euro kosten all diese Arbeiten inklusive der Umrüstung der Spinde, sagt Bäder-Manager Heintz. Bei all dem gehe es darum, den Kunden einen zeitgemäßeren Service anzubieten. Dazu gehört auch seit Herbst vergangenen Jahres ein modernes elektronischen System für Reservierungen, bei dem der Gast für seine Anwendung nur noch auf einem elektronischen Pad unterschreiben muss. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeute dies die Möglichkeit, die Gäste wesentlich schneller und reibungsloser zu bedienen.

Die Einführung des bargeldlosen Bezahlsystems ist laut Oliver Heintz die einzige große Neuerung in diesem Jahr: "Da sah ich die größte Notwendigkeit." In den nächsten Jahren soll außerdem der Saunabereich des Eugen-Keidel-Thermalbads saniert werden. Einen genauen Termin für die Modernisierung in Höhe eines siebenstelligen Betrags gibt es noch nicht.

Das Keidel-Bad zählte im vergangenen Jahr knapp 490.000 Besucherinnen und Besucher. Dies stellte einen Rekord in der Geschichte des 1979 eröffneten Thermalbads dar.



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