Vater-Sohn-Duo
Die Zauberei verbindet einen Freiburger Vater mit seinem getrennt lebenden Sohn
Als der zwölfjährige Julius Zaubern lernt, belebt sein Vater einen Kindheitstraum wieder – und steigt mit ein. Am Sonntag treten sie bei einer Benefiz-Show für die Freiburger Kinderklinik in Denzlingen auf.
Mi, 6. Nov 2019, 10:08 Uhr
Freiburg
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Als Kind hatte Thomas Helling einen Zauberkasten. Damals seien noch die alten Tricks angesagt gewesen, sagt er – solche wie der, Kaninchen aus dem Zylinder zu zaubern, auch wenn sie nur aus Plastik waren. Dann hat er das Zaubern aus den Augen verloren.
Er wurde Kieferorthopäde, und vor eineinhalb Jahren ergab sich über seinen Sohn die Chance, einen alten Kindheitstraum nochmal neu auszuleben. Dank der guten Kontakte des Nachbarn konnten die beiden nun schon öfters auch großen Stars der Zaubererbranche zuschauen, an die sie normalerweise nie herangekommen wären, unter anderem waren sie sogar bei Shows in Las Vegas mit David Copperfield und anderen Promis. Genau genommen gehe das aber eher in Richtung eines großen Theaterspektakels, sagt Thomas Helling. Genau das gefällt Julius, der manchmal überlegt, ob er ein Profi-Zauberer werden möchte: "Wenn, dann nur mit großer Show", sagt er.
Auch er hat vor dem ersten Zauberkurs mit einem Zauberkasten angefangen, genau wie sein Vater. "Aber die Tricks waren nicht so gut", findet er. Bei dem, was er und sein Vater zurzeit trainieren, mischen sich bewährte Ideen, die es teils nur noch in alten Büchern gibt, mit Neuem, was man zuhauf im Internet findet.
Die alten Tricks haben durchaus Vorteile, sagt Julius: "Die meisten, die zaubern, schauen nur Videos an und sind zu faul, um die Bücher zu lesen." Deshalb sind sie oft eine Art Geheimtipp. Julius mag besonders gern Kartentricks – die übt er meist jeden Tag, oft von unterwegs aus, wenn er irgendwo warten muss. Insgesamt kann er ungefähr 50 Tricks, sein Vater etwa 30. "Auch die Profis können nur eine begrenzte Zahl an Tricks", sagt Thomas Helling. Es sei wie bei jedem Handwerk: "Man muss vor allem üben." Meist bleibt ihm dafür nicht so viel Zeit, ungefähr zwei Stunden in der Woche, schätzt er. Dazu kommen die Wochenenden mit Julius – die beiden sehen sich ungefähr alle drei Wochen – und die Ferien, da zaubern sie zusammen. Außerdem geht’s in ihren Telefongesprächen oder beim Skypen oft ums Zaubern.
Zurzeit ist das besonders intensiv, denn demnächst treten sie gemeinsam auf. Ursprünglich hatte Thomas Helling, weil es seine Praxis nun seit 20 Jahren gibt, seine Patienten, von denen die meisten Kinder und Jugendliche sind, zu einer Zaubershow einladen wollen – dann entstand die Idee, stattdessen eine Benefizveranstaltung für die Kinderklinik zu planen. Da stiegen Profi-Zauberer mit ein. Julius und sein Vater werden beide vier oder fünf Tricks zeigen, bei Julius sind natürlich Karten dabei, außerdem ein Trick mit dem Zauberwürfel und einer mit dem Handy. Thomas Helling bringt für eine Nummer Zahnspange, Zahnbürste und andere Utensilien aus seiner Praxis mit.
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