Harald zur Hausen: Der Nobelpreisträger im Interview
"Fast wie ein anderer Mensch"
Vor 25 Jahren entlarvte Harald zur Hausen das HPV-Virus als Krebserreger. 2008 wurde er dafür mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet. Ein Gespräch über Krebsviren, Krebstherapien und die Geschichte einer umstrittenen Impfung.
Sa, 27. Dez 2008, 0:01 Uhr
Bildung & Wissen
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Starallüren scheinen dem frisch gebackenen Nobelpreisträger fremd zu sein. Der freundliche, humorvolle und rüstige weißhaarige Herr empfängt in einem Büro, dass trotz höchster wissenschaftlicher Ehren gerade mal 20 Quadratmeter misst. Neben den einfachen Schreibtisch drängt sich eine kleine Sitzgruppe und auf ihm sauber geordnete Stapel von Papieren, Akten und Büchern. Während er im Schoß mit der Lesebrille spielt, lässt der 72-Jährige die Geschichte seiner Entdeckung Revue passieren. Korrekt bis ins Detail – ein lebendes Lexikon der Krebsmedizin.
BZ: Herr Professor zur Hausen, wie lebt es sich als frisch gebackener Nobelpreisträger?Zur Hausen: Nicht mehr ganz so wie früher. Anfangs habe ich immer gesagt, ich will so schnell wie möglich wieder zu meinem gewohnten Leben zurückkehren. Inzwischen habe ich begreifen müssen, dass es so einfach nicht ist. In den letzten Monaten bin ich kaum noch ins Labor gekommen, auf meinem Schreibtisch stapeln sich Post und Einladungen. Plötzlich wird man fast wie ein anderer Mensch betrachtet und soll zu Dingen Stellung nehmen, zu denen man sich eigentlich gar nicht äußern möchte.
BZ: Ist so ein Nobelpreis nicht der ...