"Es lohnt sich sehr wohl"
BZ-INTERVIEW mit dem Freiburger Psychoanalytiker Tilmann Moser über Aufbrüche und Abbrüche von älteren Menschen.
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Was, du willst noch eine Therapie machen? In deinem Alter? Mit kopfschüttelndem Erstaunen muss rechnen, wer spät noch aufbricht, neue Wege zu sich selbst zu finden. Dabei gehören Aufbrüche – wie Abbrüche – zum Leben dazu: in der Elternfamilie, in Ausbildung und Beruf, beim Wechsel der Wohnorte, in Partnerschaften und mit Kindern, in der körperlichen Entwicklung, in Gesundheit und Krankheit – bis ins hohe Alter. Tilmann Moser, 76, Psychoanalytiker und Körpertherapeut, arbeitet sogar besonders gerne mit älteren Menschen. Darüber sprach mit ihm Mechthild Blum.
BZ: Herr Moser, vorweg: Die Ausbildungsrichtlinien vieler psychoanalytischer Fachgesellschaften orientierten sich lange an der Altersgrenze von 40 Jahren . . .Moser: . . . Da sprechen wir fast über eine Antiquität. Inzwischen zahlen sogar die Krankenkassen für 86-Jährige. Ich selbst habe einen Mann dieses Alters in Therapie.
BZ: Offenbar traute man früher über 40-Jährigen keine Veränderungs- und Entwicklungsmöglichkeiten mehr zu?
Moser: Da tut sich noch erstaunlich viel. Das entspricht nicht nur dem Stand neuester Forschung auf diesem Gebiet, sondern auch meiner Erfahrung. Es lohnt sich sehr wohl. Ich arbeite ...