Außerirdische

"Es ist möglich, dass es sie gibt"

Der Freiburger Forscher Michael Schetsche erklärt im BZ-Interview, warum es durchaus wahrscheinlich ist, dass es Außerirdische gibt.  

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Auf diesem Bild betrachten Außerirdische ein Modell der Erde. – Wer weiß? Foto: andrea crisante
Bücher und Filme gibt es eine Menge über Außerirdische. Sicher kennt ihr E.T., Alf oder die Star-Wars-Wesen Chewbacca und Meister Yoda. Doch die sind erfunden. Professor Michael Schetsche von der Universität Freiburg erforscht, was passieren könnte, wenn wir echten Außerirdischen begegnen würden. Sonja Zellmann hat sich mit ihm unterhalten.

BZ: Was meinen Sie, Herr Schetsche, gibt es wirklich Außerirdische?

Schetsche: Wir wissen das zwar nicht, da wir bisher keine Beweise gefunden haben. Aber es ist auf jeden Fall um einiges wahrscheinlicher, dass es Außerirdische gibt, als dass es keine gibt.

BZ: Warum kann man das so sagen?

Schetsche: In den letzten 20 Jahren haben Forscher herausgefunden, dass es allein in unserer Galaxie, der Milchstraße, 200 bis 300 Milliarden Planeten, so genannte Exoplaneten, gibt. Und die Astrophysiker sagen, dass auf zwei bis fünf Milliarden dieser Planeten die Bedingungen so sind, dass dort Leben entstehen kann. Das ist das eine. Und dann wissen wir von den Biologen, dass es – hier auf der Erde – Leben in allen Nischen gibt: in der Trockenwüste, im Eis, in der tiefen Erde, am Ozeangrund – überall. Und dass dieses Leben sehr robust ist. Das ist das andere. Diese beiden Tatsachen machen es sehr wahrscheinlich, dass es auch außerhalb der Erde Leben gibt.

BZ: Sie sind ja kein typischer Weltraumforscher – wie zum Beispiel ein Astrophysiker. Sie sind Soziologe und beschäftigen sich damit, wie wir Menschen zusammenleben. Warum interessieren Sie sich für Außerirdische?

Schetsche: Da es so sehr wahrscheinlich ist, dass es außerirdisches Leben gibt, ist es auch möglich, dass wir Menschen in der Zukunft mal auf intelligente Außerirdische treffen. Was dann passieren könnte, untersuche ich.

BZ: Was könnte denn geschehen? Glauben Sie, dass jemand wie E.T. oder Meister Yoda mit einem Raumschiff bei uns landen wird?

Schetsche: Das kann ich nicht ausschließen. Aber ich denke, es ist viel wahrscheinlicher, dass wir Menschen bei unseren Expeditionen in den Weltraum auf eine Hinterlassenschaft von Außerirdischen stoßen, zum Beispiel auf eine fremde Raumsonde oder ein Raumschiffwrack. Falls das passiert, stellen sich viele Fragen: Welchem Land gehört das? Wer darf es untersuchen? Meine Kollegen und ich überlegen, wie wir Menschen eine solche Situation regeln könnten, damit es keinen Streit gibt. Dafür könnten die Länder der Erde schon heute einen Vertrag schließen.

BZ: Und wenn doch Außerirdische auf die Erde kämen, was wäre dann? Wünschen Sie sich eine solche Begegnung?

Schetsche: Nein, ich muss das nicht erleben. Ich denke, das würde viel Unruhe auf der Erde stiften, und wir haben schon genug mit uns selbst zu tun. Zum Beispiel mit dem Klimawandel. Bei einer Begegnung müssten wir ja erst einmal herausfinden, was die Fremden wollen und ob sie nett sind. Es ist sehr schwierig, mit jemandem zu sprechen, dessen Sprache man nicht kennt und für die es kein Wörterbuch gibt. Es könnte auch sein, dass Außerirdische gar nicht reden und hören, sondern sich über winzige chemische Teilchen verständigen, die sie aussenden. Oder über ultraviolette Strahlen. Vielleicht wären das auch gar keine Lebewesen wie wir, die atmen und essen müssen. Sondern intelligente Metallkugeln, die von hoch entwickelten Außerirdischen aus den Weiten des Alls zu uns geschickt wurden. Doch darüber können wir nur mutmaßen.
Schlagworte: Michael Schetsche, Sonja Zellmann, Star-Wars-Wesen Chewbacca
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