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"Es geht nicht um Hass oder Hetze"

RTL und Söhne Mannheims trennen sich von Xavier Naidoo.  

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Es dauerte, aber dann äußerte sich Dieter Bohlen, Chefjuror und Gesicht der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" doch zum Rauswurf Xavier Naidoos – und das eindeutig. "Wir machen hier eine Unterhaltungssendung, und da geht es um Unterhaltung, nicht um Hass oder irgendwelche Hetze. Deshalb steht die ganze Jury und das ganze Team hinter der Entscheidung von RTL", sagte Bohlen in der Folge am Samstag, die erste der aktuellen Staffel, die live stattfand und bei der wegen Corona lediglich Familien und Freunde der sieben Kandidaten das Publikum im Studio bildeten.

RTL hatte die Zusammenarbeit mit Naidoo beendet, nachdem am Dienstag und Mittwoch Videos auftauchten, in denen der Sänger unter anderem Pauschalurteile gegen Flüchtlinge fällte. Für die Entscheidung des Senders gab es Zuspruch unter anderem von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, die die Videos "brandgefährlich" nannte. In den Kreisen der AfD und ihrer Unterstützer war das Gegenteil der Fall. "Weil er die Migrationspolitik in Deutschland kritisierte, flog Naidoo aus der Jury von DSDS. Das sagt viel über die Meinungsfreiheit in unserem Land aus!", twittere beispielsweise Alice Weidel, Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion. Der der AfD nahestehende Compact-Verlag nutzte die Demission des Musikers, um für die Biographie "Naidoo: Sein Leben, seine Lieder, seine Wut" zu werben, die Compact im Juli veröffentlichen will. Der mittlerweile gekürzte Ankündigungstext stilisierte Naidoo zu einem der "wenigen modernen Helden in diesem Land", der von den "Antideutschen" erst als "Multikulti-Geschöpf" verhätschelt und dann gejagt worden sei.

Kritik kam dagegen von der Band Söhne Mannheims, zu der Naidoo lange gehörte. "Bestimmt ist es wichtig, in der heutigen Zeit Dinge anzusprechen, gerne auch kontrovers, aber man muss sich der Macht des Wortes bewusst sein", schrieben die Musiker auf Facebook. Und weiter: "Xavier und wir gehen seit einiger Zeit getrennte Wege und als Musikerkollektiv stehen wir klar und konkret gegen Hass, Gewalt und Rassismus!" Seit wann und ob das mit Naidoos kontroversen politischen Äußerungen aus früheren Jahren zusammenhängt, blieb unklar. Das letzte gemeinsame Album erschien 2017 und beinhaltete den Song "Marionetten", in dem Naidoo Gewaltfantasien gegen Politiker formulierte.

Ressort: Rock & Pop

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 17. März 2020: PDF-Version herunterladen

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