Erinnern gegen das Vergessen
Zeitzeuge Paul Niedermann erzählt in der Friedrichschule zum Kriegsende vor 70 Jahren von seinen Erlebnissen in der NS-Zeit.
LAHR. Erinnerungen aus fast 88 Lebensjahren in zwei Stunden zu packen, ist für Paul Niedermann nicht möglich. Was er zu sagen hat, findet sich in keinem Geschichtsbuch. Dies und seine Erzählfreude lassen knapp 50 Neunt- und Zehntklässler der Friedrichschule und ihre Lehrer zwei Stunden lang gebannt an seinen Lippen hängen.
Paul Niedermann hat gestern vor 70 Jahren in Genf das Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert. Der in Karlsruhe geborene Jude wollte endlich ein freies Leben beginnen und wählte Paris als seine zweite Heimat. 1987 holte ihn seine Vergangenheit wieder ein. Als Zeuge im Prozess gegen Klaus Barbie, den Schlächter von Lyon, wurde Niedermann erstmals öffentlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Seit ...