"Er war schon auch ein Tyrann"
BZ-INTERVIEW mit dem Psychoanalytiker Tilmann Moser über seinen Übervater Freud, die Lust am Ungehorsam und das Geheimnis der Couch.
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eine "Lehrjahre auf der Couch" waren Pflichtlektüre sensibler Bürgerkinder der 70er-Jahre, die nach ihrem Unbewussten fahndeten. In seiner Branche hat sich Tilmann Moser (67) mit dem offenherzigen Buch nicht nur Freunde gemacht. Stefan Hupka sprach mit dem Freiburger Psychoanalytiker über Freud, die Couch und Versuchungen des Therapeuten.
SBZ: Herr Dr. Moser, um die Couch des Meisters dreht sich beim Freud-Geburtstag ja fast alles. Auch bei Ihnen taucht die Couch in mindestens zwei Buchtiteln auf. Was ist das Geheimnis dieses Möbels?Moser: Freud konnte es wohl, wie er eingestand, nicht ertragen, den ganzen Tag angestarrt zu werden. Das war der Ursprung dieses Möbels in der Analyse. Er wollte in Ruhe meditieren und sich einfühlen in den Patienten. Das ging nur, wenn er hinter der Couch saß, auf der der Patient lag. Dem Patienten wiederum kann die Couch ein Gefühl des Schutzes und der Geborgenheit geben.
BZ: Kann es nicht sinnvoll sein, dem Patienten in die Augen zu schauen?
Moser: In der Tat kann das sehr wichtig sein. ...