Einstimmung aufs Fest gelingt

Justus Kirstein leitet seit sechs Wochen interimsweise die Kantorei an der Stiftskirche. Mit Chor und Orchester hat er in dieser kurzen Zeit ein stimmungsvolles Konzert einstudiert, das am Sonntagabend ein großes Publikum begeisterte.  

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Justus Kirstein leitete die Kantorei, Natalie Beck überzeugte als Solistin.   | Foto: Juliana Eiland-Jung
Justus Kirstein leitete die Kantorei, Natalie Beck überzeugte als Solistin. Foto: Juliana Eiland-Jung
Der in Freiburg lebende Kirchenmusiker Justus Kirstein wird auf jeden Fall bis zum Sommer 2025 in Lahr bleiben. Hört man sich in Chor und Orchester um, wird schnell deutlich, dass man sich dort über ein dauerhaftes Engagement in Lahr freuen würde. Gelobt wird Kirsteins kommunikative Art, und dass er das Konzert trotz der kurzen Vorbereitungszeit mit Gelassenheit und Aufmunterung für die beiden Ensembles angegangen war. Die Bezirkskantorei nach zwei Kurzzeit-Besetzungen (Johannes Eppelein und Carmen Jauch) und einer Überbrückungsleitung durch Laura Skarnulyte endlich wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen, dürfte bei vielen der Beteiligten (und vielen Lahrer Musikfreunden) ganz oben auf dem Wunschzettel ans Christkind stehen.

Das einstündige, aber sehr intensive und konzentrierte Konzert begann mit dem Adventslied "Nun komm, der Heiden Heiland" von Johann Crüger, stimmungsvoll und zart gesungen vom rund 50 Stimmen starken Chor. Inhaltlich entwickelt sich das Lied zum Lobgesang hin, und genauso ist es auch in der Umsetzung, die sich bis zur letzten Strophe dynamisch steigert.

Weitere Crüger-Choräle – "Wie soll ich dich empfangen" und "Fröhlich soll mein Herze springen" – gehen den Weg auf Weihnachten hin. Kirstein leitet die Kantorei mit eher kleinen, aber präzisen Gesten. Der Chor, der auch in den Männerstimmen gut aufgestellt ist, singt einfühlsam und deutlich artikuliert. Auch in den beiden Hauptwerken des Konzerts, Heinrich Schützs "Meine Seele erhebt den Herren" und Antonio Vivaldis "Magnificat", kann die Kantorei ihre Klasse beweisen, auch wenn bei Vivaldi die Solo-Arien, gesungen von Natalie Beck (Sopran) und Theresa Bertrand (Alt), die stärkere Aufmerksamkeit bekommen. Chor wie Solistinnen haben einiges an Koloraturgesang zu bewältigen, hinzu kommt eine zuweilen opernhafte Gestaltung der Handlung, die viel Wandlungsfähigkeit in der Umsetzung erfordert. Vor allem die klare, warme Stimme von Natalie Beck überzeugte, und die dramatischen Akzente des Chors im Mittelteil.

Das elfköpfige Orchester ist weit mehr als eine Stütze für den Gesang, sondern setzt eigene Akzente. So erklingt Arcangelo Corellis Weihnachtskonzert in einer schwungvollen und tänzerisch-leicht wirkenden Interpretation. Das ansonsten barocke Konzert klang aus mit einer zeitgenössischen Komposition. John Rutters "Christmas Lullaby" verbindet ein Wiegenlied für das neugeborene Christuskind mit dem "Ave Maria", das biblisch dem Magnificat vorangeht. Ein wunderschönes, gefühlvoll vorgetragenes Stück, das unter die Haut ging. Großer Applaus und Dankbarkeit im Publikum für eine rundum gelungene Einstimmung auf Weihnachten.
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