Einbrecher öffnen Wohnungstür in Freiburg-Weingarten mit Salpetersäure

Die Polizei hat am Silvestermorgen einen vollzogenen Einbruch und drei versuchte Einbrüche in der Britzinger Straße im Stadtteil Weingarten gemeldet. Gegen 8 Uhr hatte eine Anwohnerin eines Mehrfamilienhauses festgestellt, dass bei ihren Nachbarn eingebrochen worden war. Betroffen waren mehrere Wohnungen, wie sie der Polizei mitteilte.

Die Polizei stellte vor Ort fest, dass Einbrecher in verschiedenen Stockwerken des betroffenen Anwesens versucht hatten, durch das Anwenden von Salpetersäure den Schließmechanismus zu überwinden, um so in die Wohnungen zu gelangen. Bei drei Fällen blieb es bei Einbruchsversuchen, in einem Fall gelangten die Täter tatsächlich in die Wohnung. Der durch den Diebstahl entstandene Schaden ist bislang noch unklar. Der Sachschaden an den Türen liegt insgesamt im vierstelligen Bereich.

Auch ein Einsatzzug der Berufsfeuerwehr war alarmiert worden. Auch bei der Feuerwehr weiß man, dass es zuletzt mehrere solche Fälle in Freiburg gegeben hat.

Zahl der Einbrüche mit Salpetersäure nehmen zu

Die Polizei weist darauf hin, dass die Zahl der Einbrüche, bei denen Salpetersäure eingesetzt wird, zunimmt. Vor einigen Wochen soll es bereits solche Fälle im Stadtteil Landwasser gegeben haben. Die Säurereste, so die Polizei, können mit Wasser abgewaschen werden. Potenziell Geschädigte, aber auch Unbeteiligte sollten jedoch direkten Hautkontakt vermeiden, heißt es.

Die Polizei sucht im Haslacher Fall nach Zeugen. Wer im Laufe der Nacht zu Silvester bis in die frühen Morgenstunden hinein verdächtige Fahrzeuge oder Personen im Bereich von Britzinger, Haslacher, Laufener oder Badenweiler Straße wahrgenommen hat, soll sich bei der Kripo Freiburg unter 0761/882-2880 oder beim Polizeirevier Freiburg-Süd unter 0761/882-4421 melden.

Das Kriminalitätsphänomen wird seit mehr als zweieinhalb Jahren in verschiedenen Städten mit einem Schwerpunkt in Berlin beobachtet. Bei all den Fällen wird hochkonzentrierte Salpetersäure als Einbruchswerkzeug benutzt. Es soll sich bei den Tätern um reisende Einbrecherbanden handeln, die immer wieder auch aufs benachbarte Ausland ausweichen. In Berlin sind laut der dortigen Polizei von dieser Art der Einbrüche fast ausschließlich Wohnungen in mehrstöckigen Wohnhäusern betroffen. In der Regel wählen die Täter Wohnungen aus, deren Bewohner im Urlaub sind – so soll es jetzt auch in Freiburg gewesen sein. Die Säure wird dann in den Schlosszylinder aus Metall gespritzt, das dadurch teilweise zerstört wird. Danach können die Täter in die Wohnung gelangen – ohne großen Aufwand und ohne Lärm zu verursachen.