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Ein Waldstück in Wehr als Vorbild für Europa?

Denis und Lasse Schimak haben mehr als zehn Jahre ein Privatwaldstück in Wehr aufgeforstet. Wo der Borkenkäfer Fichten zerstört hat, stehen nun 26 Arten. Eine Gruppe von Waldexperten und -besitzern hat sich das angeschaut.  

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Waldexperten und -besitzer diskutieren in Wehr über den Wald der Zukunft.  | Foto: Denis Schimak
Waldexperten und -besitzer diskutieren in Wehr über den Wald der Zukunft. Foto: Denis Schimak
Das Projekt "Small4Good" soll für Besitzerinnen und Besitzer von Kleinprivatwaldflächen Lösungsansätze zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Waldflächen erarbeiten. So soll die Biodiversität des Waldes erhalten bleiben. In vier Versuchs- und Modellregionen sollen diese Lösungsansätze bis Ende 2027 entwickelt und einem Praxistest unterzogen werden. Neben Norwegen, Rumänien und Spanien befindet sich eine solche Modellregion auch im deutsch-schweizerischen Grenzraum im Kanton Basel-Landschaft sowie in den Landkreisen Waldshut und Lörrach. Nun fand eine erste Waldbegehung von Waldexperten und Waldbesitzern in Rotenfluh im Kanton Basel-Landschaft und in Wehr statt. Dies schreibt der Wehrer Waldbesitzer Denis Schimak in einer Pressemitteilung.

Nachdem die Exkursionsteilnehmer zunächst zwei Waldflächen in der Schweiz begutachteten, begaben sie sich nach Wehr zum Privatwald von Denis Schimak. Dort war das Ergebnis eines langfristigen Wiederaufforstungsprozesses zu sehen. Die einstigen Fichtenwaldflächen seien von Borkenkäfern zerstört worden. Seit 2011 haben Denis Schimak und sein Bruder Lars Schimak die zerstörten Käferflächen mit mehreren tausend Laub- und Nadelbaumarten wiederaufgeforstet. Diesen Prozess haben sie im Frühjahr dieses Jahres abgeschlossen. Denis Schimak stellte das Konzept vor, das in Zusammenarbeit mit dem Fördersachbearbeiter des Forstbezirks West des Landkreises Waldshut, Georg Freidel, entstanden ist. Freidel hob die Baumartenvielfalt auf der gesamten Fläche hervor, die mit 26 Arten eine besondere ökologische Vielfalt darstelle.

Die anwesenden Experten und Waldeigentümer tauschten sich in der Folge über das Konzept aus, schreibt Schimak in seiner Mitteilung. Die Exkursion habe erste Ideen und Ansätze geliefert, wie eine realistische Bewirtschaftung des Privatwaldes in Zeiten des Klimawandels gelingen könne. Diese Ideen und Ansätze sollen im Rahmen der weiteren Projektarbeit ausgebaut werden. Neben Exkursionen in der Fläche umschließe die Projektarbeit auch digitale Angebote.

Zuständig für die Modellregion im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet ist auf deutscher Seite die Forstkammer Baden-Württemberg. Über die Verbandszeitschrift der Kammer ist auch Denis Schimak auf das Projekt aufmerksam geworden. Nachdem sein Wald begutachtet wurde, sei er in das Projekt aufgenommen worden. Für die Schweiz sind der Verband der Waldeigentümer "Wald beider Basel" und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zuständig.

Der nächste Schritt im Gesamtprojekt werde eine flächendeckende Erhebung zum Thema Strategien im Privatwald auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene sein. Interessierte Waldbesitzer, die an der Umfrage teilnehmen wollen oder über den weiteren Verlauf des Projekts "Small4Good" informiert bleiben möchten, können sich per E-Mail anmelden: [email protected].

Ressort: Wehr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 31. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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