Fünf englische Schüler starben 1936 im Schneesturm am Schauinsland. Hätte ihr Tod verhindert werden können? Neuen Forschungen zufolge vereitelten Appeasement und NS-Propaganda eine Aufklärung.
17. April 1936, der Freitag nach Ostern, abends gegen halb sechs. Acht Stunden ist der Londoner Lehrer Kenneth Keast mit 27 Schülern an diesem Tag schon unterwegs, von Freiburg über den Schauinsland und den Notschrei nach Todtnauberg will die am Tag zuvor aus England angereiste Gruppe laufen. Schon morgens, beim Aufbruch von der Jugendherberge Peterhof in Freiburg (heute Teil der Universität) fiel Schneeregen und es war zu sehen, dass der Schnee liegenbleibt. Trotzdem brach die Gruppe auf.
Nun, am frühen Abend, versinkt sie in mehr als einen Meter tiefem Schnee auf 1200 Metern Höhe unweit des Schauinslandgipfels. Sie ist denkbar schlecht ausgestattet: Die Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren tragen kurze Hosen, die meisten haben nur Halbschuhe an, nur ein paar haben Mäntel. Wegen des Nebels sehen sie kaum zwei Meter weit, es tobt ein Schneesturm.
Lehrer Keast entschied sich, weiter zu gehen
In den vergangenen zwei Stunden ist die Gruppe aus dem ...