Ein Streifzug durch 850 Jahre Stadtgeschichte

Winfried Studer hat sich für sein Buch "Neuenburg am Rhein" in alte Chroniken vertieft. Selbst Kenner der Stadtgeschichte können Überraschendes auf dem Streifzug durch die vergangenen 850 Jahre entdecken.  

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  | Foto: Bianca Flier
Foto: Bianca Flier
Der Neuenburger Stadthistoriker und ehemalige Hauptamtsleiter Winfried Studer hat zum Jubiläumsjahr der Stadt ein neues Buch veröffentlicht: "Neuenburg am Rhein – Spannende und bewegende Ereignisse aus 850 Jahren Stadtgeschichte".

Hundertzwanzig reich illustrierte Seiten umfasst das Werk. Es entführt die Leser in den aufregenden Kosmos der alten Zähringerstadt, die viele Schicksalsschläge erleben musste, deren Bürger sich aber nie haben unterkriegen lassen. Winfried Studer weiß wie wohl kein anderer über die Geschichte von Neuenburg am Rhein Bescheid und kann sie erzählen.

Das Einführungskapitel "Oft zerstört und immer wieder aufgebaut" berichtet in geraffter Form über die Stadtgründung durch Herzog Berthold IV. von Zähringen im Jahr 1175 und die Bedeutung der Stadt im Mittelalter, die Zerstörungen durch Kriege und Rheinhochwasser und die Entwicklung bis in unsere Zeit. Was folgt ist ein breites Spektrum von geschichtlichen Ereignissen und Kurzbiographien. Auch wer sich in der Geschichte der Stadt auskennt, wird überrascht sein, denn vieles hat der Autor tief aus alten Chroniken ausgegraben, aber auch aus neueren persönlichen Erfahrungen ans Licht gehoben.

Bekannte Ereignisse aus der Historie lässt er ebenso Revue passieren wie die Lebensgeschichten von Persönlichkeiten, die mit der Zähringerstadt eng verbunden sind. Wer weiß heute noch, dass im Jahr 1519 in Basel die Neuenburgerin Barbel Schinbein als Hexe hingerichtet wurde? Oder dass der Humanist und Rechtsgelehrte Bonifatius Amerbach in einen Rechtsstreit um das Erbe einer ledigen Mutter hineingezogen wurde? Auch dass ein Verwandter des berühmt-berüchtigten Barons von Münchhausen als Maler in Neuenburg gelebt hat, ist Thema eines Kapitels. Anrührend geschildert ist die glücklich endende, jahrzehntelange "Personenfahndung" des Autors nach einer Frau namens Lucie Wottle. Eine Suche, die einer wahren Odyssee glich.

Das sind nur wenige Beispiele, herausgegriffen aus diesem dramatischen, doch immer sachlich geschriebenen Kompendium der Stadtgeschichte von Neuenburg am Rhein.

Ein Blickfang ist auch das Cover des Buches. Es zeigt in einer historischen Schwarz-Weiß-Aufnahme eine Gruppe junger Burschen, die mit Scheibenstöcken zum Fasnachtsfeuer unterwegs sind. Das Foto entstand vor dem Zweiten Weltkrieg und zeigt im Hintergrund die damalige Maria-Himmelfahrts-Kirche.

Ein Grußwort von Bürgermeister Jens Fondy-Langela und ein Geleitwort von Geschichtsprofessor Jörg W. Busch von der Universität Frankfurt am Main würdigen den Autor und sein Werk, das genau zum 850. Jubiläumsjahr der Zähringerstadt erschienen ist. Winfried Studer gilt zurecht als Bewahrer des historischen Erbes von Neuenburg. Er hat das Museum für Stadtgeschichte gegründet und jahrelang geleitet. Viele der Buchkapitel wurden in der Serie "Historisches Schaufenster" in der Badischen Zeitung veröffentlicht.

Winfried Studer: Neuenburg am Rhein, 2025, Silberburg-Verlag; 24,99 Euro

Schlagworte: Winfried Studer, Jens Fondy-Langela, Jörg W. Busch
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