Ein "Schulbus" mit ganz vielen Beinen

Gemeinschaft beginnt schon auf dem Weg zur Schule: Die Wiechser Kinder treffen sich und bilden gemeinsam den "Lauf-Bus".  

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WIECHS. Morgens 7.10 Uhr an der Bushaltestelle Ecke An der Halden/Rheinfelder Straße: Noch ist es dunkel, als Emilia (9) als erste zum Treffpunkt für den "Lauf-Bus" zur Grundschule Wiechs eintrifft. Nach und nach gesellen sich ihre Klassenkameradinnen und –kameraden hinzu.

Emilia stellt sich ganz bewusst auf die gegenüberliegende Seite der Bushaltestelle, "damit mich Emma sehen kann", sagt sie. Und Emma kommt dann tatsächlich kurz darauf an die Bushaltestelle. An diesem Morgen ist auch Noah dabei. "Ich gehöre eigentlich gar nicht zum Lauf-Bus und fahre normalerweise Fahrrad", erzählt er. Doch weil er sich beim Handballspielen am Wochenende den Arm verstaucht hat, bleibt ihm an diesem Montagmorgen nicht viel anderes übrig, als sich zu den anderen Viertklässlern zu gesellen. Lediglich Lara, die Schwester von Emma, geht in die zweite Klasse. Sie darf mit den etwas Größeren mitgehen. In der Bachtalstraße warten bereis Emily, Florentine, Emilia und Leon. Da auch Leon Handball spielt, haben er und Noah sich eine Menge zu erzählen. Die Mädchen haben ganz andere Themen. Geburtstagsdaten werden ausgetauscht, "meine Mutter backt den besten Schokoladenkuchen", erzählt ein anderes Kind. "Zuerst hat mich meine Mutter auf diesem Weg zur Schule begleitet". Das erzählen fast alle Kinder. Dann durften sie den Schulweg allein bewältigen.

Der Weg über die Wiechser Hauptstraße – eine viel befahrene Kreisstraße – wäre zu gefährlich. Dort gibt es nämlich keinen Gehweg. "Die Kinder müssen deswegen einen Umweg laufen", sagt Schulleiterin Rosemarie Jäkel. Sie moniert im Ortschaftsrat immer wieder die fehlenden Gehwege auf der Hauptstraße. Es wurden bereits mehrere Anläufe unternommen, um den Missstand zu beheben, die aber scheiterten. Auch für Erwachsene ist die Hauptstraße nicht sicher.

Auf dem Schulweg des Lauf-Busses fahren zwar auch Autos, aber nicht so viele wie auf der Hauptstraße. Und wer glaubt, die Kinder sind am Zebrastreifen sicher, der irrt. Obwohl die Kinder mit ihren Reflektoren an den Schulranzen nicht zu übersehen sind, brausten zwei Autofahrer weiter, ohne am Zebrastreifen zu halten. Erst die Nachfolger – aus beiden Richtungen – hielten für die Kinderschar an.

Alle Viertklässler machen eine Fahrradprüfung. Polizeibeamte üben mit den Kindern sicheres Verhalten auf der Straße. Wenn sie die Fahrradprüfung bestanden haben, dürfen sie sich mit dem Rad auf den Schulweg machen. Darüber freut sich nicht nur Emily. "Jetzt laufen wir nicht mehr so oft zur Schule, sondern fahren mit dem Fahrrad. Wir laufen nur noch, wenn es regnet. Es macht viel Spaß." Die Fahrradprüfung beeindruckt die Kinder. "Wenn wir mit dem Fahrrad fahren, schieben wir das über den Zebrastreifen", erklärt Florentine. Eine Sicherheitsmaßnahme, die sinnvoll ist.

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