"Ein kompliziertes Spiel"
Mit Co-Trainer Lars Voßler an der Seitenlinie muss sich der SC Freiburg beim 2:2 bei Hertha BSC eines starken Gegners erwehren.
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. Der SC Freiburg hat in einer intensiven Partie bei Hertha BSC Berlin phasenweise sichtlich Mühe gegen einen starken Gegner. Am Ende sichert der eingewechselte Kevin Schade den Breisgauern beim 2:2 einen Punktgewinn.
In die erste Reihe war Voßler gerückt, weil nach Streich auch der andere Co-Trainer, Patrick Baier, positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die Veränderung auf der Trainerbank blieb die einzige beim Sportclub, auf dem Feld standen genau jene elf Spieler, die am Donnerstag in der Europa League 2:0 gegen den FC Nantes gewonnen hatten. Auch der angeschlagene Michael Gregoritsch war rechtzeitig fit geworden.
Müde wirkten die Freiburger nicht, "das ist zum jetzigen Zeitpunkt der Saison auch noch kein Faktor", sagte Matthias Ginter. Der SC kam gut in die Begegnung, war um Spielkontrolle bemüht und fand mit zunehmender Dauer immer bessere Lösungen gegen die dicht gestaffelten Berliner. Der bis dahin beste Spielzug brachte Freiburg verdientermaßen in Front. Nicolas Höfler spielte Ritsu Doan im Strafraum präzise an, der legte den Ball nach einer feinen Körpertäuschung quer auf Daniel-Kofi Kyereh und schon stand es 1:0 aus Freiburger Sicht. Das ging schnell und einfach, wer wäre da auf den Gedanken gekommen, dass es für längere Zeit die letzte gefährliche Aktion der Freiburger bleiben sollte?
Der SC wurde immer passiver, was die Hertha im Umkehrschluss mutiger werden ließ. Marvin Plattenhardt zog einen Freistoß scharf auf den ersten Pfosten, wo Stevan Jovetic nur knapp verpasste. Jener Jovetic leitete nach knapp einer halben Stunde den Ausgleich ein. Der Montenegriner wollte seinen Mitspieler Chidera Ejuke mit einem hohen Ball anspielen, was Christian Günter mit der Hand unterband.
"Ich weiß nicht, ob man da gleich pfeifen muss. Ich hätte es besser gefunden, wenn er es sich erst angeschaut hätte. Den Elfer nimmt kein Videoassistent mehr zurück", sagte Günter. Torwart Mark Flekken hatte für den Pfiff weniger Verständnis. "Ganz ehrlich, ich weiß nicht mehr wann es Elfmeter ist und wann nicht", sagte Flekken und erinnerte daran, dass an gleicher Stelle "ein klarer Strafstoß nach einem klaren Handspiel nicht gegeben wurde". Flekken meinte den Rettungsversuch des Leverkuseners Odilon Kossounou, der im Spiel bei Hertha BSC nicht geahndet wurde. Der Pfiff gegen Günter war aber nachvollziehbar, den fälligen Elfmeter verwandelte der formstarke Dodi Lukebakio zum 1:1.
Lukebakio bereitete der linken Freiburger Seite immer wieder Probleme in dieser Phase, sein Tempo konnte Günter kaum mitgehen. So auch in der 37. Minute, als der Belgier mächtig im Sprint anzog und dann Ejuke bediente. Der hatte Mark Flekken bereits umkurvt, schoss den Ball aber zum Glück für Freiburg nur ans Außennetz. "Nach dem Elfmeter sind wir etwas aus dem Tritt geraten", räumte Matthias Ginter ein.
Der Spielstand gab das Geschehen nach 45 Minuten gerecht wieder, auch zu Beginn der zweiten Hälfte wogte das Geschehen zwischen den Strafräumen hin und her. Die Zweikämpfe waren intensiv, das Tempo entsprach dem eines guten Bundesligaspiels, aber beiden Mannschaften fehlte es in den entscheidenden Zonen an Genauigkeit. So richtig durchkombinieren konnte sich niemand, größere Torchancen gab es nicht. Bezeichnenderweise ging Hertha durch einen Versuch aus der Distanz in Front. Suat Serdar beschleunigte in der Freiburger Hälfte und schloss sein Dribbling mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:1 ab.
Hertha kontrollierte nun das Geschehen, Freiburg wirkte etwas konsterniert. Aus dem Spiel heraus ging wenig und doch kamen die Freiburger noch zum Ausgleich, weil ein Berliner tatkräftig mithalf. Einen hoch in den Strafraum getreten Freistoß ließ Torwart Oliver Christensen im Fünfmeterraum fallen. Der Ball landete beim eingewechselten Kevin Schade, der ihn zum 2:2 ins Tor spitzelte.
"Ich bin glücklich mit dem Punkt. Das war ein kompliziertes Spiel, angefangen mit der Vorbereitung. Ich finde toll, dass die Mannschaft sich das 2:2 verdient an, deshalb fühlt sich das gut an", sagte Lars Voßler.
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