Forstbetrieb
Ein Gen-Pool zur Baumzucht aus dem Emmendinger Stadtwald
Mit einem neuen Projekt geht der städtische Forstbetrieb in diesem Jahr an den Start. In Zusammenarbeit mit den Schulen entsteht in Emmendingen eine Saatschule zur Baumzucht
Di, 18. Jan 2022, 9:07 Uhr
Emmendingen
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Die Idee entstand bei bei den jüngsten öffentlichen Pflanzaktionen mit den Stadtwerken und Emmendinger Vereinen: "Wieso nicht die für Nachpflanzungen notwendigen Baumsetzlinge selbst produzieren und ein Jugendprojekt daraus machen", berichtete Oberbürgermeister Stefan Schlatterer im Hauptausschuss von den ersten Überlegungen, die beim Revierleiter gleich auf offene Ohren stießen. "In Zeiten von Friday for future ist das für die Jugendlichen auch eine Möglichkeit, sich vor Ort ganz praktisch zu engagieren", sagt Schweiger. Denn die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur selbst Eicheln, Esskastanien, Nüsse und andere Samen im Wald sammeln – sie sollen sie auch auf eigens ausgewiesenen landwirtschaftlichen Flächen ausbringen und dann nach zwei bis drei Jahren als Setzlinge wieder ausgraben. Auf einer dafür vorgesehenen Aufforstungsfläche sollen sie schließlich im Stadtwald eingepflanzt werden.
"Einen heimischen Gen-Pool" nennt dies Schweiger, der auf die große Artenvielfalt des nachhaltig bewirtschafteten städtischen Forsts hinweist. Rund 1000 junge Bäume pro Jahr könnten so produziert werden. Eine Fläche von etwa einem halben Hektar sei für die Aufzucht der Setzlinge nötig. Auch nützliche Querverbindungen zur geplanten Samenbibliothek an der Stadtbücherei sind für OB Schlatterer denkbar. Eine "typische Win-Win-Situation" ist dies für Förster Stefan Schweiger, denn für die Stadt entstehen mit dem Projekt kaum Kosten und es stelle auch eine "Lobbyarbeit für Forst- und Landwirtschaft dar".
Kontakte zu den örtlichen Schulen gibt es bereits. Waldorfschule, Goethe-Gymnasium, Markgrafen-Realschule und das Fritz-Boehle-Schulzentrum hätten bereits Interesse bekundet. So wird sich die Fritz-Boehle-Schule schon im laufenden Schuljahr ganz konkret einem Projekt im Wasserer Wald widmen.
Den Zustand des Stadtwaldes bezeichnete Schweiger dank starker Niederschläge in den zurückliegenden Monaten als stabil. Nur die Buchen zeigten im Blattwerk starke Trockenschäden. Den forstwirtschaftlichen Betriebsplan mit Ausgaben von 351 800 Euro und Einnahmen von 400 500 Euro billigten die Ausschussmitglieder einstimmig. "Die Lage hat sich beruhigt" reagierte Schweiger auf eine Anfrage von Martin Zahn (FWV) nach Problemen mit Mountainbikern und "wilden Strecken" im Wald.
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