Dschungel aus Plastik
An einem Theaterstück arbeiten viele Menschen mit / Ein Besuch bei Bühnen- und Kostümbildnern.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
In der Werkstatt von Jessica Rockstroh steht ein Schaukasten auf dem Tisch, in den hat sie ein Modell für die richtige Theaterbühne gebaut. Ziemlich schwarz sieht der Schaukasten aus: Boden, Wände, Palmen und Lianen sind aus Plastikfolie, mittendrin wölbt sich ein bunter Müllberg. Der ist ein bedrucktes Tuch, unter dem sich ein Klettergerüst aus Holzbrettern versteckt. "Das ist der Affenfelsen und Versammlungsort der Tiere, aber mit ein paar Handgriffen wird eine Höhle daraus", erklärt die Bühnenbildnerin. Ein Urwald aus Plastik? Die Idee dazu hatte Jessica Rockstroh zusammen mit dem Regisseur des Stückes: Der Dschungel entsteht auf der Bühne vor den Augen des Publikums. Wie bei einer Wundertüte kommen Schauspieler und Puppen aus dem Müllberg heraus. Und mit Schattenspiel und farbigem Licht verwandelt sich die Bühne in eine bunte Urwaldwelt. Dazu braucht es natürlich auch die Fantasie der Zuschauer.
Und die Tiere, sind die auch aus Plastik? Die wichtigsten Rollen wie der Bär Baloo oder der schwarze Panther Baghira werden von Menschen gespielt. Aber im Stück gibt es auch Affen und Giraffen, Nashörner und Nilpferde, Wölfe und Antilopen, Seegurken, Quallen und ein Faultier. Über 70 Puppen bauten Kostümbildnerin Julia Beyer und ihr Team. Dazu haben sie in Tierbüchern geschmökert und das passende Material gesucht. In ihrer Werkstatt sieht es aus wie in einem Baumarkt: Da gibt es riesige Rollen Noppenfolie und Mülltüten, Putzeimer und aufgeschnittene Regentonnen, Laubrechen, Schrubber, Bürsten und Staubwedel in allen Farben.
"Plastik ist schön leicht und bunt", sagt Julia Beyer. Weil auch hier die Fantasie der Zuschauer zählt, werden die Plastiksachen nur verbunden, nicht bemalt oder mit Stoff überzogen: Wischmopps werden zu Affenmähnen, Gummistiefel zu Zebraköpfen und Gießkannen zu Nashörnern. Gespielt werden die Tiere von Schauspielern, die für ihre Rolle gut acht Hände brauchen könnten. Deswegen bekommen sie auch Training von einer Puppenspielerin.
Das größte Tier ist Kaa, die Schlange: Die ist aus einem 18 Meter langen Lüftungsschlauch. Wie das alles auf der Bühne aussieht und funktioniert – das wird spannend!
Dschungelbuch: Premiere 19. 11., 11 Uhr. Karten an der Theaterkasse, unter
theater.freiburg.de oder Tel. 0761/201 2853.