Dorfmuseum zeigt die Geschichte des Weinanbaus und der Rebhisli
Wie wurde früher Wein hergestellt? Das Dorfmuseum Eichstetten zeigt an seinem Aktionstag die Geschichte der Winzer und warum die Rebhisli als Brutplatz für Vögel heute noch wichtig sind.
Bekämpften die Winzer Rebkrankheiten wie den Äscherich anfangs noch mit purem Schwefelpulver, das mit Handschweflern aufgebracht wurde und dabei Augen und Nase reizte, ging man in den 1930er-Jahren zu Spritzbrühe über. Um einen aufwändigen und beschwerlichen Transport zu vermeiden, setzte man die Brühe vor Ort mit dem gesammelten Regenwasser aus den Rebhäuschen an.
Bis in die 1950er-Jahre kam dabei eine Rückenspritze zum Einsatz, auch Buggelspritzi genannt. "Ging dann mal was daneben, wenn die Winzersfrau die Brühe in die Spritze goss und der Mann eine unfreiwillige Dusche in den Nacken bekam, hörte man es aus den Reben fluchen", berichtet ein Eichstetter Zeitzeuge schmunzelnd. Während mit der Zeit Mischungen aus kupferhaltigem Vitriol, Kalk und Schwefel verwendet wurden, kamen Schlauchspritzen, Rückenmotorspritzen wie der Düsenjäger, später der Solo Minor auf den Markt. Bis heute im Einsatz ist die Nachläuferspritze.
Einer, der sich mit dem Wandel der Zeit und vor allem mit dem Verschwinden von Bruchsteinmauern und Hochstammbäumen arrangiert hat, ist der Wiedehopf. Dieser Vogel hat sich auf Rebhäuschen als Brutstätten fixiert. Angesichts des Rückgangs dieser alten Rebhisli versuchen Mitglieder des Naturschutzbundes Kaiserstuhl wie Engelbert Mayer heute mit selbstgebauten Ersatz-Rebhäuschen, die einen wettergeschützten Nistkasten haben, die Wahlheimat des schönen Wiedehopfs zu erhalten.
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