Doof sind nur die Erwachsenen

KINDER: "Winnetous Sohn".  

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Lorenzo Germeno   | Foto: Weltkino
Lorenzo Germeno Foto: Weltkino
Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz, dass bei Kinderfilmen die Erwachsenen entweder Volltrottel sind, Karikaturen ihrer selbst oder so doof, dass man sie einfach nicht ernst nehmen kann. In "Winnetous Sohn" finden wir da Uwe Ochsenknecht als Regisseur der Karl-May-Freilichtspiele, der ständig in Uniform herumrennt und sich so exzentrisch gebärdet, dass man als Kind besser schreiend davonrennen sollte. Desgleichen Armin Rohde, der mit seinem schwarzen Sheriff-Kostüm verwachsen zu sein scheint. Und Eltern, die ihren Kindern so wenig zugetan sind, dass wir uns wundern, woher die beiden Jungs, um die es hier geht, ihre sozialen Kompetenzen haben.

Der Film erzählt die anrührende Geschichte vom korpulenten Max und seinem verzweifelten Ringen, die Eltern wieder zu vereinen. Er glaubt, wenn er bei den Festspielen den Sohn des großen Indianerhäuptlings spielen kann, finden sie wieder zusammen – sind sie doch früher alle gemeinsam dort im Publikum gesessen. Unterstützt wird Max vom Eigenbrötler Morten, der weder an sich noch an Max’ Fähigkeiten glaubt. Aber sie schaffen es tatsächlich bis zum letzten Casting. In den zwölf Trainingstagen lernen sie, was Freundschaft bedeutet, und gewinnen an Selbstvertrauen dazu.

"Winnetous Sohn" eröffnet die "Besonderen Kinderfilme", die nicht bereits bekanntes Material zeigen. Regisseur André Erkau hat das Drehbuch von Anja Kömmerling und Thomas Brinx lebensnah umgesetzt, die Kinderdarsteller sind absolut glaubwürdig, und mit Max (Lorenzo Germeno) und seinen Problemen können sich viele Kinder identifizieren und von seiner Gelassenheit lernen. Das macht Lust auf mehr besondere Kinderfilme, dann aber bitte mit ernstzunehmenden Erwachsenen.
– "Winnetous Sohn" von André Erkau läuft flächendeckend. (Ohne Alterslimit)

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