IAA
Digitalisierung mischt Autobranche auf
Die Elektronik im Fahrzeug und der elektrische Antrieb verändern die Fortbewegung auf vier Rädern grundlegend.
Heiko Lossie &
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Pünktlich zum Messestart gaben die Verkaufszahlen für Europa der Branche Rückenwind: Selbst im traditionell schwachen Monat August wurden erneut spürbar mehr Autos abgesetzt. Damit setzte der Automarkt seine vor zwei Jahren begonnene Erholung fort. Dabei lagen im August nahezu alle Märkte in der EU im Plus. Doch der mit Abstand wichtigste Markt China gab um 1,5 Prozent nach. "Die Normalisierung in China ist deutlich schneller gekommen, als wir es vorhergesehen haben", sagte BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner mit Blick auf den Wachstumsknick im weltgrößten Automarkt. Chinas Pkw-Markt schrumpft bereits seit dem Frühling. Eichiner ist aber optimistisch, dass die Verkäufe in China wieder klettern. Das sieht auch Daimler-Chef Dieter Zetsche so: "Ich bin auch für das nächste Jahr optimistisch, was unser Wachstum in China angeht."
Den vielen Fragezeichen begegnen die deutschen Hersteller mit zahlreichen neuen Modellen – samt einer Kampfansagen zur Vernetzung der Fahrzeuge. "Bis Ende des Jahrzehnts machen wir jedes unserer neuen Autos zum rollenden Smartphone", sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn. Er will außerdem die bisher lahmende Elektromobilität vorantreiben. Er kündigte für Volkswagen 20 weitere Autos bis zum Jahr 2020 an, die rein elektrisch fahren oder als Hybrid zumindest streckenweise per aufladbarer Batterie unterwegs sind.
Der Zulieferer Bosch gab eine Übernahme auf dem Feld der Batterietechnik bekannt und versprach bis 2020 einen enormen Sprung bei der derzeit noch bescheidenen Reichweite der Energiespeicher. "Die Festkörperzelle könnte eine entscheidende Durchbruchstechnologie sein", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. Der Stuttgarter Konzern übernimmt Seeo, ein junges US-Unternehmen, und erhofft sich mit der dortigen Technologie einen Durchbruch bei Batterien.
Damit versucht ein deutscher Hersteller wieder stärker im Geschäft mit Batteriezellen Fuß zu fassen. Sie stammen derzeit überwiegend aus Asien von Firmen wie LG, Panasonic oder Toshiba. Während der E-Auto-Pionier Tesla in Nevada zusammen mit Panasonic eine Zellfertigung aufbaut, will Daimler seine Produktion von Batteriezellen in Deutschland im Laufe des Jahres einstellen.
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