Die Zeitung als Bühnenstück
Die 4 a der Schneeburgschule macht Theater – und nimmt gedruckte Neuigkeiten als Ausgangspunkt.
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FREIBURG-ST. GEORGEN. Die Klasse 4 a der Schneeburggrundschule in St. Georgen nimmt an dem BZ-Projekt "Zisch" (Zeitung in der Schule) teil und beschäftigt sich im Unterricht ausführlich mit dem Thema Tageszeitung. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frederike Jessat haben sie unter anderem das Theaterstück "Extrablatt" geschrieben, das sie am Freitag aufführen. Zuvor aber wird eifrig geprobt.
Als die Szene beendet ist, wird es kurz unruhig im Jugendzentrum St. Georgen. Die Viertklässler der Schneeburgschule stehen auf, tauschen sich über ihr Spiel aus und geben sich Tipps, bevor die nächste Szene angegangen wird.
Für die Kinder, die das Theaterstück seit Montag intensiv proben, ist der hier vorgeführte intensive Zeitungskonsum in den vergangenen Wochen realistischer geworden. Sie nehmen als "Zisch"-Klasse am gleichnamigen BZ-Projekt teil und bekommen täglich die Badische Zeitung geliefert. "Wir haben uns die Zeitung im Unterricht angeguckt und zum Beispiel gelernt, aus welchen Teilen sie besteht", sagt der zehnjährige Rune, der den Zeitungsjungen in der Bahnhofsszene spielt. "Eigentlich wissen wir jetzt so ziemlich alles über das Thema", sagt er, und die anderen Schülerinnen und Schüler stimmen ihm nickend zu. Als Teil des Projekts besuchten sie gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frederike Jessat die Zeitungsdruckerei, verfassten eigene Artikel und schrieben schließlich das Theaterstück.
An diesem Vormittag ist das Jugendzentrum St. Georgen vom Rascheln und Knistern des bedruckten Papiers ausgefüllt, aufgeregt springen die Mädchen und Jungen durcheinander. Sie haben schlichte, dunkle Kleidung an, alle Aufmerksamkeit soll auf die Zeitungen gelenkt werden, die die zentralen Requisiten darstellen. Konzentriert spielen die Kinder die Szenen über all das, was sie in der Zeitung gefunden haben: ein Fußballspiel und eine Hochzeit zum Beispiel oder die laute Rede eines Politikers, der zwar oft mit seiner Faust auf den Tisch schlägt, aber vom Anfang bis zum Ende nur Floskeln und Worthülsen aneinanderreiht.
Bei der Probe am Dienstag läuft vieles schon reibungslos, die Kinder spielen die Szenen mit sichtlichem Spaß. Nur manchmal hakt es noch, zum Beispiel wenn die Kinder ihre Positionen auf der Bühne verwechseln. Vom Theaterpädagogen Bernd Gräbner, der das Projekt von Anfang an mit der Klassenlehrerin betreute, kommt auch noch ein spezieller Tipp: "Nicht popeln auf der Bühne", rät er einem der Jungen grinsend, "das sehen doch alle!"
In einer Pause berichten die Kinder begeistert von den vergangenen Wochen. "Wir lernen beim Theaterspielen, vor vielen Leuten aufzutreten und laut zu sprechen", sagt die neunjährige Aurelia. "Und dass man sich nicht zu schämen braucht", ergänzt Kayra. Lehrerin Frederike Jessat berichtet, dass ihre Klasse anfangs sehr turbulent gewesen sei: "Dadurch, dass wir seit der ersten Klasse regelmäßig Theater gespielt haben, ist hier aber schnell eine tolle Klassengemeinschaft entstanden. Wir können heute leichter Konflikte lösen, weil alle gelernt haben, ihre Gefühle auszudrücken und keiner sich verstecken muss."
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