BZ-Interview

Die Uniklinik Freiburg braucht auch in den Weihnachtsferien dringend Blutspenden

Die Blutspendezentrale des Universitätsklinikums Freiburg ruft gesunde Menschen ab 18 auf, Blut zu spenden. Der Transfusionsmediziner Richard Schäfer erklärt, wieso gerade jetzt jede Spende zählt.  

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Über die Weihnachtsfeiertage zählt jede Blutspende.  | Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Über die Weihnachtsfeiertage zählt jede Blutspende. Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)

BZ: Herr Schäfer, das Universitätsklinikum Freiburg bittet besonders jetzt in der Zeit über Weihnachten und den Jahreswechsel um Blutspenden. Haben Sie einen Engpass?

Wir können derzeit noch allen Anfragen nachkommen. Allerdings schauen wir leicht besorgt auf die anstehenden Ferienwochen. In den Ferien kommen generell weniger Spender, das kennen wir aus dem Sommerloch. Jetzt haben wir aber die Kombination aus Ferienzeit und einer Jahreszeit, in der die eine oder andere Infektwelle durchs Land rollt. Da wissen wir aus Erfahrung, dass es sehr schnell sehr eng werden kann, und rufen daher zum Spenden auf.

BZ: Warum wäre es so schlimm, wenn einfach mal zwei Wochen lang keiner spendet?

Wir stellen aus einer Vollblutspende in der Regel drei verschiedene Präparate her: Konzentrate aus roten Blutkörperchen und Blutplättchen sowie Blutplasma. Die sind alle unterschiedlich lang haltbar, Blutplättchen nur wenige Tage lang. Daher brauchen wir kontinuierliche Spenden, auch in den Ferien.

BZ: Darf jemand spenden, der gerade einen Infekt hinter sich hat?

Das hängt davon ab, wie krank derjenige war. Wir müssen sicherstellen, dass Blutspenden immer sicher ist. Sowohl für den Spender als auch für den Empfänger. Die häufigsten Infektionserkrankungen gehen auf Viren und Bakterien zurück, die sollten ausheilen, bevor wir jemandem Blut entnehmen. Da sollten keine Erreger im Blut sein. Die Empfänger von Blutpräparaten sind ja meist schwer krank, ihr Immunsystem kann stark beeinträchtigt sein und schon mit wenigen Erregern schlecht klarkommen. Deshalb sollte jemand, der einen Infekt mit beispielsweise Halsweh und Schnupfen hat, mindestens eine Woche wieder richtig gesund sein. Hatte man dazu Fieber, beträgt die Rückstellfrist vier Wochen. Das ist gesetzlich so festgelegt.

BZ: Brauchen Sie bestimmte Blutgruppen dringender als andere?

Wir sind froh um jeden Spender, der kommt. Die Blutgruppen sind in der Bevölkerung unterschiedlich häufig vertreten. Da wir nie genau wissen können, wann wir wie viel wovon brauchen, ist es sehr wichtig, dass wir immer von allen genug vorrätig haben.

Richard Schäfer  | Foto: Uniklinik Freiburg
Richard Schäfer Foto: Uniklinik Freiburg

BZ: Wie aufwändig ist das Blutspenden für den Spender?

Die Spende selbst dauert eine Viertelstunde. Nach der Spende sollte man noch etwa eine halbe Stunde hier bei uns unter Beobachtung bleiben und, wenn man möchte, etwas trinken. Mit der Anmeldung und allem Drumrum eine bis anderthalb Stunden. Man kann sich online für einen bestimmten Termin einbuchen, um Wartezeiten zu minimieren, aber auch gerne spontan vorbeikommen.

Richard Schäfer ist der Ärztliche Leiter der Transfusionsmedizin und stellvertretender Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie am Universitätsklinikum Freiburg.

Blutspende an der Uniklinik Freiburg: Montag und Dienstag von 8 bis 15 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 12 bis 19 Uhr, Freitag und Samstag von 8 bis 13 Uhr. Die Blutspende bleibt am 24. und 31. Dezember sowie an Feiertagen geschlossen. Infos und Anmeldung: www.blutspende-uniklinik.de.

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