2. Bundesliga
Die spielerische Klasse des SC Freiburg setzt sich durch
Der SC Freiburg gewinnt sein Zweitliga-Fußballspiel in Kaiserslautern mit 2:0 / Karim Guédé bereitet beide Treffer vor.
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KAISERSLAUTERN. Der SC Freiburg bleibt in der zweiten Fußball-Bundesliga auf Kurs. Nach Toren von Amir Abrashi und Nils Petersen gewannen die Breisgauer am Freitagabend beim 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 (0:0) und festigten damit den zweiten Tabellenplatz hinter dem VfL Bochum. Nun ist der SC nur noch einen Zähler hinter den Bochumern.
Die Breisgauer hatten dort zu improvisieren, ein bisschen zumindest. Vincenzo Grifo, der Neue vom FSV Frankfurt, der zuletzt mit gutem Spiel und noch besseren Standards aufwartete, musste ersetzt werden. Das Innenband im Knie ist angerissen, ein unwillkommenes Mitbringsel vom Freundschaftsspiel gegen den FC St. Gallen vor Wochenfrist. Für ihn rückte erwartungsgemäß Karim Guédé in die Startelf.
Dazu tauchte in Marc-Oliver Kempf ein zweites, lange nicht mehr gesehenes Gesicht im Ensemble von Trainer Christian Streich auf. Der Innenverteidiger war zuletzt am 21. Dezember des Vorjahres als Innenverteidiger aufgelaufen – seither macht ihm seine fragile Muskulatur immer mal wieder zu schaffen. Jetzt endlich scheint er die leidigen Malaisen überwunden zu haben.
Im Wissen, beim 1. FC Kaiserslautern in den gewohnt wilden Wellen des Willens und der Emotion auch in Seenot kommen zu können, versuchten die Freiburger früh das Terrain abzustecken. Hoch aufgestellt, mit weit vorgerückten Außenverteidigern und einem vielköpfigen Mittelfeld, versuchte der SC die Gastgeber in deren Hälfte zu binden und gar nicht erst zum Aufbauspiel kommen zu lassen. Das sah ganz gut aus, zumal sich Amir Abrashi (5.) nach einem Freistoß eine gute, gleichwohl etwas überhastet vergebene Chance bot. Im Gegenzug tauchte zwar auch Kacper Przybylko (6.) gefährlich vor dem Kasten von Alexander Schwolow auf, aber den Taktstock rückten die Breisgauer in der Folge nicht mehr heraus. Keine Frage: Der SC bot das bessere, vor allem durchdachtere Spiel.
Angetrieben von einem kräftigen Schuss Aggressivität und hoher Laufbereitschaft sicherte sich die Freiburger die Hoheit im Mittelfeld. Abrashi und Nicolas Höfler nervten die Roten Teufel mit vielen Balleroberungen, dazu offenbarte Nils Petersen nicht nur gewohnt viel Torgefahr, der Angreifer wirkte auch ungemein gallig. Seine Bemühungen blieben indes zunächst unbelohnt. Zwar traf er (31.), aber deutlich sichtbar aus dem Abseits heraus. Kurz vor der Pause flog der Ball dann knapp am Lauterer Tor vorbei.
In der 23. Minute herrschte zudem große Aufregung. Maximilian Philipp war im Strafraum zu Fall gekommen, nach einer durchaus unfeinen Attacke von Markus Karl. Doch der von den Freiburgern erhoffte Pfiff blieb zum Erstaunen vieler Betrachter aus. Referee Günter Perl entschied auf Weiterspielen. Das torlose Remis zur Pause schmeichelte den Gastgebern.
Im zweiten Durchgang steigerte der FCK erwartungsgemäß sein Engagement. Ohne durchschlagenden Erfolg jedoch. Überhastet und undurchdacht gerieten die Aktionen der Roten, die zu allem Überfluss auch noch den Unmut des Publikums schürten. Der Spotclub hingegen blieb seinem Plan treu. Das vielbeinige Mittelfeld versuchte immer wieder, Petersen und Philipp in Position zu bringen, was jedoch nicht immer nach Wunsch klappte. Einmal waren die Anspiele nicht genau getimt, ein andermal missriet die Ballannahme in vorderster Linie.
Was Philipp (59.) in Top-Position nach Flanke von Mensur Mujdza noch versagt blieb, war dann Abrashi vorgönnt. Der Eidgenosse erzielte ganz kühl die Führung der Freiburger (72.), vorzüglich in Szene gesetzt von Guédé. Überhaupt der gebürtige Hamburger: Der oft zu Unrecht Geschmähte sprühte am Freitagabend vor Spiel- und Einsatzlaune. Er spulte ein unglaubliches Pensum ab und offenbarte so manche spielerische Finessen.
Kein Wunder, dass er auch bei Petersens 2:0 seine Füße im Spiel hatte. Mit viel Übersicht platzierte Guédé den Ball auf den am Fünfmeterraum lauernden Freiburger Torgaranten, der nur noch seinen Fuß hinzuhalten brauchte (87. Spielminute). "Auswärtssieg" skandierte der gut und gerne 2000 Köpfe zählende Freiburger Anhang, während sich die FCK-Galerie in lauten Pfiffen erging.
Amir Abrashi hat der Abend in der Pfalz gefallen. Nicht nur seines Tores wegen. "Dass ich es gemacht habe, ist eigentlich nicht so wichtig", sagte er. Vielmehr gelte es jetzt nicht nachzulassen, die kommenden Aufgaben müssten mit dem notwendigen Ernst angegangen werden. "Weiter geht’s, weiter geht’s", sagte der Schweizer. Damit dürfte er nicht nur Trainer Streich aus dem Herzen gesprochen haben. Am kommenden Freitag (18.30 Uhr) geht’s dann weiter für den SC: mit einem Heimspiel gegen Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld.
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