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Die Neuen geben den Ton an

Bei der 67. Verleihung der Emmy Awards in Los Angeles dominierte die Serie "Game of Thrones".  

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Peter Dinklage, Darsteller aus Game au...es, freut sich über die Auszeichnung.   | Foto: dpa
Peter Dinklage, Darsteller aus Game aus Thrones, freut sich über die Auszeichnung. Foto: dpa
Das Maß aller Dinge im Erzählfernsehen ist derzeit "Game of Thrones". Immer wieder dominiert eine Serie für ein paar Jahre die Verleihung des US-Fernsehpreises Emmy; davor war es "Breaking Bad", davor "Homeland" und davor "Mad Men". Das Fantasyspektakel "Game of Thrones" hat jetzt bei der Gala in Los Angeles gleich zwölf Emmys gewonnen, darunter den in der Königskategorie als beste Dramaserie. Mehr hat noch keine Serie bekommen, zwei allerdings genau so viel ("Polizeirevier Hill Street" und "The West Wing").

Beste Komödie wurde am Sonntagabend "Veep", eine politische Satire. "Ich mag Donald Trump nicht", sagte "Veep"-Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus. "Er macht es uns immer schwerer, aus dem ganzen noch eine Satire zu machen." Gleich fünf Preise gewann "Veep", deren Humor sich oft erst beim zweiten Hinhören entfaltet. Die Serie um die (Vize)präsidentin der USA hat ein bisschen etwas von "Stromberg", nur dass sie ganz oben spielt. In jeder Hinsicht.

Mit den Emmys feiert sich das amerikanische Fernsehen selbst. Die alten Sender wie ABC, CBS und NBC sind noch dabei, zum Beispiel mit der ABC-Serie "How to Get Away with Murder", deren Hauptdarstellerin Viola Davis als erste Schwarze den Hauptpreis gewann – und die eine bewegende Rede zu diesem Thema hielt. Aber den Ton geben die Neuen an: Netflix und vor allem Amazon – Streamingdienste mit ausgezeichneten Fernsehserien, die nie im traditionellen Fernsehen liefen. Und HBO. Der 1972 gegründete Kanal siegte in allen drei Kategorien: Drama ("Game of Thrones"), Komik ("Veep") und Miniserie ("Olive Kitteridge").

Das Problem für die deutschen Zuschauer: Sie bekommen viele der ausgezeichneten Serien gar nicht zu sehen oder müssen danach suchen. Im Hauptabendprogramm der großen Sender erscheinen sie gar nicht. Und wenn sie irgendwo gezeigt werden, dann im Bezahlfernsehen mit geringer Reichweite oder auf Spartenkanälen: "Game of Thrones" – lief erst bei TNT Serie, dann nur bei RTL II. "Veep" – bei Sky Atlantic. "How to Get Away with Murder" – nur bei RTL Crime, jetzt bei Vox. "Mad Men" – erst bei Fox, dann bei ZDF neo. "American Horror Story" – beim Bezahlsender Fox, kostenlos nur bei Sixx.

Bei einigen anspruchsloseren TV-Formaten dauert eine Umsetzung im deutschen Fernsehen jedoch nicht lange und wird sogar an prominenter Stelle platziert. "Dating Naked" ist eine im vergangenen Jahr in den USA gestartete Reihe. Kandidaten werden immer wieder gemischt, damit jeweils eine Frau und ein Mann sich kennenlernen können – alles nackt und vor der Kamera. Die Produktion gilt in den USA selbst als Beispiel für schlechtes Fernsehen. Bei "Dating Naked" dauerte es nur ein paar Wochen, bis ein ähnliches Format zur besten Sendezeit bei einem deutschen Sender lief. "Adam sucht Eva – Gestrandet im Paradies" hieß das Spektakel und war bei RTL zu sehen – in diesem Sommer lief die zweite Staffel.

Ressort: Kultur

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