Die Neuen geben den Ton an
Bei der 67. Verleihung der Emmy Awards in Los Angeles dominierte die Serie "Game of Thrones".
Chris Melzer (dpa)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Beste Komödie wurde am Sonntagabend "Veep", eine politische Satire. "Ich mag Donald Trump nicht", sagte "Veep"-Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus. "Er macht es uns immer schwerer, aus dem ganzen noch eine Satire zu machen." Gleich fünf Preise gewann "Veep", deren Humor sich oft erst beim zweiten Hinhören entfaltet. Die Serie um die (Vize)präsidentin der USA hat ein bisschen etwas von "Stromberg", nur dass sie ganz oben spielt. In jeder Hinsicht.
Mit den Emmys feiert sich das amerikanische Fernsehen selbst. Die alten Sender wie ABC, CBS und NBC sind noch dabei, zum Beispiel mit der ABC-Serie "How to Get Away with Murder", deren Hauptdarstellerin Viola Davis als erste Schwarze den Hauptpreis gewann – und die eine bewegende Rede zu diesem Thema hielt. Aber den Ton geben die Neuen an: Netflix und vor allem Amazon – Streamingdienste mit ausgezeichneten Fernsehserien, die nie im traditionellen Fernsehen liefen. Und HBO. Der 1972 gegründete Kanal siegte in allen drei Kategorien: Drama ("Game of Thrones"), Komik ("Veep") und Miniserie ("Olive Kitteridge").
Das Problem für die deutschen Zuschauer: Sie bekommen viele der ausgezeichneten Serien gar nicht zu sehen oder müssen danach suchen. Im Hauptabendprogramm der großen Sender erscheinen sie gar nicht. Und wenn sie irgendwo gezeigt werden, dann im Bezahlfernsehen mit geringer Reichweite oder auf Spartenkanälen: "Game of Thrones" – lief erst bei TNT Serie, dann nur bei RTL II. "Veep" – bei Sky Atlantic. "How to Get Away with Murder" – nur bei RTL Crime, jetzt bei Vox. "Mad Men" – erst bei Fox, dann bei ZDF neo. "American Horror Story" – beim Bezahlsender Fox, kostenlos nur bei Sixx.
Bei einigen anspruchsloseren TV-Formaten dauert eine Umsetzung im deutschen Fernsehen jedoch nicht lange und wird sogar an prominenter Stelle platziert. "Dating Naked" ist eine im vergangenen Jahr in den USA gestartete Reihe. Kandidaten werden immer wieder gemischt, damit jeweils eine Frau und ein Mann sich kennenlernen können – alles nackt und vor der Kamera. Die Produktion gilt in den USA selbst als Beispiel für schlechtes Fernsehen. Bei "Dating Naked" dauerte es nur ein paar Wochen, bis ein ähnliches Format zur besten Sendezeit bei einem deutschen Sender lief. "Adam sucht Eva – Gestrandet im Paradies" hieß das Spektakel und war bei RTL zu sehen – in diesem Sommer lief die zweite Staffel.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ