Die Munition fehlt, der Wille nicht: Ein Besuch an der Bachmut-Front
Eine ukrainische Besatzung hat ihre Panzerhaubitze nach US-Boxer Mike Tyson benannt – doch aufgrund des Munitionsmangels fehlt ihr die Schlagkraft. Till Mayer hat Soldaten in der Ukraine getroffen.
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Die Nacht weicht dem Tag. Der rote Streifen über Sträuchern und Baumreihen, Hügeln und verwaisten Feldern verdrängt die Dunkelheit. Graue Konturen schälen sich aus dem Schwarz. Die Stille ist gebrochen, schon lange. Die Artillerie wummert und hämmert. Pfeifen und Zischen, bevor Granaten und Minen nicht weit entfernt einschlagen. Die Trichter der Einschläge ziehen sich über verblasste Felder. Dunkle Krater im Grau-Braun. Ein ununterbrochenes Grollen hängt über der Front. In der Ferne, Richtung Bachmut, steigen Leuchtgranaten auf. Bachmut haben die russischen Verbände im Mai 2023 eingenommen, monatelang beschossen sie zuvor mit Artillerie die Stadt. Heute ist sie nur noch eine tote Trümmerwüste.
"So geht das Morgen für Morgen, Tag für Tag"
Sascha steht neben dem Geschütz in einer Erdmulde, die Deckung geben soll. Kahles Geäst rahmt die Stellung ein. Seine Kameraden nennen ihn "Kapelan". Ein hagerer Riese um die 50, mit schmalem Gesicht und eingefallenen Wangen. ...