Die Hilfe für Syrien endet oft an der türkischen Grenze
Die vergessene Katastrophe: Einblicke aus einer Grenzregion, auf deren syrische Seite sich nur noch private Helfer wagen, um die Zonen des Elends zu versorgen.
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Ali Ashek wird sterben. Auf seiner Haut haben sich weiße Flecke gebildet wie bei einer Pigmentstörung. Der zehnjährige Junge ist zu kurzatmig, um etwas zu sagen. Er stellt sich für ein Foto in die Mitte des Raums. Dann sinkt er wieder zusammen auf einem abgewetzten Plastikstuhl. Mohammed Hassan hält eine leere Ampulle in der Hand: Desferal, ein Mittel, das überschüssiges Eisen und Aluminium aus dem Körper ausscheidet. Ali Asheks Niere funktioniert seit der Geburt nicht richtig. Ohne Desferal müsste er zwei Mal im Monat zur Blutwäsche, um das Gift aus seinem Körper zu spülen. Jetzt lagert sich das toxische Aluminium in ihm ab. Es zersetzt das Blut, raubt seinen Organen den Sauerstoff. Bald wird er ersticken.
Der Vater will für seinen Sohn auf der Straße des Todes nach Aleppo. So nennen die Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA) die Route von der Grenzstadt Azaz in die umkämpfte Metropole. Auf dem Weg lauern die Heckenschützen, am Himmel fliegen die Migs der Assad-Armee. Sie schießen mit ihren Raketen auf alles, was sich auf vier Rädern oder zu Fuß Aleppo nähert. In der Stadt sucht der Geheimdienst des Regimes nach Flüchtlingen aus den Rebellengebieten. "Wenn sie ihn schnappen, kommt er nicht mehr zurück", sagt ...