"Die eigenen Kräfte nutzen"
BZ-INTERVIEW mit dem Tumorbiologen Gerd Nagel über den Krebs, den kompetenten Patienten und den Albtraum der Ärzte.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Gerd Nagel hat nicht nur zehn Jahre lang in der Freiburger Klinik für Tumorbiologie selbst Krebskranke behandelt, er hat dieses Schicksal auch selbst erlitten. Seit der Heilung seiner Leukämiekrankheit und dem Abschied als Wissenschaftlicher Direktor des Krankenhauses vor vier Jahren engagiert er sich als Präsident des Stiftungsrates der Schweizer Stiftung Patientenkompetenz für die Unterstützung und Rechte von Kranken. Michael Brendler wollte von ihm wissen, was einen kompetenten Patienten ausmacht.
BZ: Herr Professor Nagel, was ist das, ein kompetenter Patient?Nagel: Die Betroffenen selbst definieren Patientenkompetenz als die Fähigkeit mit ihrer Krankheit leben zu lernen.
BZ: Und Sie?
Nagel: Ich gehe noch einen Schritt weiter. Für mich ist ein kompetenter Patient zudem ein Mensch, der gelernt hat, die eigenen Kräfte und Möglichkeiten zu erkennen und sie für die eigene Gesundung zu nutzen. Man wird nicht nur durch die Medizin gesund, sondern auch durch seine ureigensten Genesungskräfte.
BZ: Wie gelingt es einem Kranken, diese Kräfte zu aktivieren?
Nagel: Jeder Patient sollte zunächst einmal seine eigene Normalität definieren. Ein ganz junger, querschnittsgelähmter Skifahrer hat mal ...