Fabio Jenisch
Die eigene Chefin entthront
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Dabei sah es lange so aus, also ob niemand die Amtsinhaberin herausfordern will. Bis vor wenigen Wochen hatte sich noch kein Gegenkandidat beworben. Erst kurz vor Ende der offiziellen Bewerbungsfrist warf Jenisch überraschend seinen Hut in den Ring.
"Die Menschen haben hier das Gefühl, es geht zu langsam und zu wenig. Schwörstadt kann mehr", sagte er im Wahlkampf. Jenisch versprach mehr Transparenz und kündigte ein Konzept an, um den Sanierungsstau bei der Infrastruktur, bei Straßen und bei Gebäuden zu beseitigen. Damit traf der Verwaltungsfachangestellte offenbar den Nerv einer knappen Mehrheit.
Am Wahlabend war die Spannung dann groß – bis die Leiterin der Wahlkommission verkündete: "Schwörstadt hat einen Bürgermeister!" Mit 51 Prozent und genau 21 Stimmen Vorsprung ging Jenisch als Sieger aus dem engen Rennen hervor. Die unterlegene Bürgermeisterin nahm ihre Niederlage gefasst entgegen und gratulierte ihrem Nachfolger.
Doch wie gelang es dem Herausforderer, in wenigen Wochen an der Amtsinhaberin vorbeizuziehen? "Ich glaube, es gab da eine gewisse Unzufriedenheit", sagte er einen Tag nach seinem Wahlsieg.
Jenisch ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Schopfheim im Wiesental. In seiner Freizeit ist er als Basketball-Schiedsrichter in der Schweiz aktiv. Aufgewachsen ist er in Grenzach-Wyhlen. Nach dem Studium in Kehl war er Amtsleiter in mehreren südbadischen Kommunen. Mitte März beginnt seine Amtszeit als Bürgermeister in Schwörstadt.
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