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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 I

Die Druckerei der Ziegen

Von Max Hofmann, Klasse 4b, Grundschule Vörstetten  

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Vor ein paar Wochen ging ich spazieren. Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien. Vögel zwitscherten und das Lachen von ein paar Kindern, die auf der Straße spielten, war deutlich zu hören. Da fiel mir mal wieder das alte Haus auf. Es war umzäunt und es standen zwei Birken im Garten. Die Fensterscheiben waren rissig und das Dach hatte Löcher. "Ich wollte doch schon immer wissen, wie es da drinnen aussieht", sagte ich zu mir selbst. Ich fasste mir ein Herz und stieg über den halb zerfallenen Gartenzaun. Anschließend lief ich über den Kieselweg. Die steinernen Stufen, die zum alten Haus führten, waren mit Rankpflanzen überwuchert. Über der schweren Holztür hing ein Schild. Es war über und über mit Moos bewachsen, weshalb ich die großen, dunkelblauen Buchstaben schwer entziffern konnte.

Nach einer Weile hatte ich es dann doch geschafft. Dort stand "Druckerei Mafu". "Eine Druckerei also", dachte ich. Die Tür knarzte, als ich sie aufmachte. In dem Haus war es stockdunkel. Zum Glück hatte ich, wie immer, meine Taschenlampe dabei. Ich machte sie an und sah, dass ich in einem Flur stand. Einige Türen reihten sich an die Wände. Hinter einer Tür stand ein Schreibtisch. Ein Kronleuchter hing an der Decke. Ich sah in das nächste Zimmer. Dahinter befanden sich einige Schränke, die mit Papier gefüllt waren.

Plötzlich sauste eine geheimnisvolle Gestalt aus einer Tür. Sie machte eine abrupte Bremsung. Wahrscheinlich hatte sie genauso viel Angst vor mir, wie ich vor ihr. Klick. Das war meine Taschenlampe. Sie war ausgegangen. In dem jetzt dunklen Raum dauerte es einige Zeit, bis ich an ihrem Meckern erkannt hatte, dass es sich bei der Gestalt um eine Ziege handelte. Ich fühlte mein Herz pochen. Trotzdem ging ich auf sie zu. Ich war neugierig, aber auch ängstlich. Bei jedem Schritt tauchten mehr Schweißperlen auf meiner Stirn auf.

"Hallo, ich bin Zuck", flüsterte die Ziege. "Seit wann können Ziegen sprechen?", rief ich. Die Ziege flüsterte unbeirrt weiter: "Willst du mit zu meiner Familie kommen?" Was sollte ich tun? Sollte ich zustimmen? Oder lieber wegrennen? Ich nickte langsam.

Wir gingen durch die Tür, wo die Ziege hergekommen war. Jetzt standen wir in einem zweiten Flur. Wir gingen geradeaus in den Raum. In der Mitte des Zimmers stand ein großer Tisch. An diesem saß eine komplette Ziegenfamilie. Sie aßen Kuchen und tranken Früchtetee.
"Du kommst gerade recht zum Kaffeekränzchen", sagte eine große Ziege, die wohl die Mutter sein musste. Sie ergänzte: "Du hast ja Besuch mitgebracht, Zuck. Du kannst gerne mit essen." Ich war verwirrt. Warum saß hier eine Ziegenfamilie am Tisch? Die Ziegenmutter erzählte: "Vor zwei Jahren wurden wir von einem Bauernhof gejagt. Wir irrten einige Zeit umher, bis wir diese Druckerei fanden. Seitdem leben wir hier im warmen Haus. Hier haben wir ein Dach über dem Kopf." Wir redeten und lachten, tranken und aßen. Es war ein toller Tag.

Ressort: Schreibwettbewerb

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