Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr-II 2022

Der Zauberkristall

Von Nicklas Fischbach, Klasse 4b, Meret Oppenheim Schulzentrum, Steinen  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Am 22. Mai 2022 war die junge Reporterin Pauline mit ihrer Klasse 4b auf einem Ausflug. Sie sollten zwei Tage in einer Höhle übernachten. Sie gingen um 9 Uhr los, um gegen 18 Uhr anzukommen. Jedes Kind der Klasse hatte eine gute Ausrüstung dabei. Vom Essen über das Zelt und einem Schlafsack bis zur Kletterausrüstung inklusive Proviant haben sie an alles gedacht. Der Marsch zur Höhle dauerte ungefähr fünf Stunden. Es war ziemlich anstrengend, mit mehr als zehn Kilogramm Gepäck den großen Berg, in dem die Höhle war, hochzuklettern.

Nachdem sie die Höhle erreicht hatten, fanden sie, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Die Höhle war nämlich sehr groß und hatte Platz für alle 22 Schülerinnen und Schüler der 4b. Sie konnten sogar in der Mitte der Höhle auf einer Feuerschale Marshmallows grillen. Die Höhle wurde mit Fackeln an den Wänden beleuchtet. Die Wände funkelten im Schein der Fackeln. Viele Kinder gingen zu den Wänden hin und entdeckten dort seltsame Malereien. Als sie ihre Lehrerin Frau Maria Ehrhardt fragten, antwortete sie: "Da habt ihr gut aufgepasst! Stellt euch vor: Dies sind die Malereien von den Steinzeitmenschen, die vor zirka 9.000 Jahren genau in dieser Höhle gelebt haben. Könnt ihr erkennen, was die Malereien darstellen?" Max, der Kleinste der Klasse, rief sogleich: "Das sind Menschen, die Rinder jagen." "Fast richtig", sagte Maria Ehrhardt. "Damals waren es Büffel, die hier in der Region gelebt haben. Heute finden wir solche Tiere eher weiter im Norden." Alle Kinder sprangen daraufhin auf und rannten zu den Jagdszenen, die an den Wänden dargestellt waren. Neben Büffel und Mammuts waren viele Jäger mit Speeren und großen Felsbrocken zu erkennen, die sie von einem Hügel aus auf die Mammuts geworfen haben.

Mittlerweile war es schon 20 Uhr geworden. Daher schlug die Lehrerin vor, dass es nun Zeit ist, die Zelte aufzubauen und die Schlafsäcke auszupacken. Die Kinder waren sehr traurig, da sie noch gerne die Malereien weiter hinten in der Höhle bewundern wollten. Maria Ehrhardt tröstete die Kinder damit, dass sie ihnen versprach, morgen nach dem Ausflug noch genügend Zeit für das Anschauen der Jagdszenen einzuplanen. Daraufhin waren alle Kinder zufrieden und legten sich todmüde in ihre Schlafsäcke.

Am nächsten Tag wurden sie von einem unheimlichen Heulen geweckt. Die Kinder waren dadurch blitzschnell munter. Pauline freute sich darüber sehr. Denn es war ihre Idee, die Kinder mit einem Horn aufzuwecken. Als die Kinder das Horn entdeckten, lachten sie über ihre Angst, die sie hatten. Sie dachten nämlich, dass es sich um einen Werwolf gehandelt hätte. Nach dem Frühstück machen sie einen Ausflug zu dem Tempel, in dem der berühmte Zauberkristall Maximus steht. "Aber was ist das?", rief Pauline direkt, nachdem sie wenige Sekunden zuvor den Tempel betreten hatte. Die Schatulle, in der der Kristall liegen sollte, war gestohlen worden. Das Einzige, was noch auf den Kristall hindeutete, war ein Zettel, auf dem stand: "Wer mich verfolgt, den werde ich mit dem Kristall verzaubern."

Plötzlich hörten sie das laute Geräusch eines Motorrollers hinter dem Tempel. Wieder war es Pauline, die als Erste die Verfolgung aufnahm, dicht gefolgt von ihren Klassenkameraden. Leider gelang es ihnen nicht, den Roller einzuholen, auf dem eine dunkle Gestalt davonsauste. Pauline hatte die gute Idee, die Spuren des Rollers zu verfolgen, so wie es die amerikanischen Ureinwohner früher bei den Spuren der Cowboys gemacht hatten. Alle Kinder waren von der Idee begeistert, nur Maria Ehrhardt nicht. Sie wollte lieber die Polizei rufen. Die Kinder schlugen ihr vor, dass sie dies ja gerne tun kann, währenddessen sie alle die Verfolgung aufnehmen, damit der Dieb nicht entwischt. Damit war sie einverstanden. Der beste Spurenleser war Tom, der viele Indianerbücher gelesen hatte. Die Kinder rannten alle Tom hinterher, der ständig Kommandos gab, wo sie hinlaufen sollten. Nach ungefähr zwei Stunden erreichten sie eine kleine Hütte mitten in einem dunklen Tannenwald, aus dessen Schornstein Rauch aufstieg. Leise schlichen die Kinder und Maria Ehrhardt an die Hütte heran. Pauline gab mit ihren Händen Zeichen, dass sie die Hütte umstellen sollten. Daraufhin guckte Maxi durch eines der zwei Fenster und entdeckte einen Mann mitten im Raum, der den Kristall in beiden Händen hielt und fasziniert anstarrte. Der Mann bemerkte nicht, was um ihn herum geschah. Es dauerte einige Minuten bis sich Maria Ehrhardt dazu entschließen konnte, die Tür gemeinsam mit den Kindern aufzustoßen und die Hütte mit lautem Geschrei zu stürmen.

Der Mann war völlig überrascht und hätte den Kristall fast fallen lassen, als sie ihn umzingelten. Es war ein sehr alter Mann, der ziemlich schmutzige Kleider trug und auch sonst sich wohl schon einige Wochen nicht mehr gewaschen hatte. Sein Bart hatte eine große Ähnlichkeit mit dem des Weihnachtsmanns, so dass die Kinder ihm schon nach wenigen Augenblicken nicht mehr böse sein konnten. Die Kinder fragten ihn, wieso er den Kristall aus dem Tempel gestohlen hat. Der Mann antwortete zögerlich, dass er ihn unbedingt besitzen muss, damit er die Zauberkraft bekommt, die nur er nutzen kann. Er habe in den vielen Jahren im Wald, in denen er die verborgenen Hinweise der Höhlenmalerei und des Tempels untersucht hat, herausgefunden, dass nur ein echter Waldbewohner in der Lage ist, die Kräfte des Steins nach ewigem Leben hervorzubringen. Für alle anderen ist der Stein nur ein glitzernder Kristall.

Die Kinder schauten sich ungläubig an und manche von ihnen machten die Handbewegung, mit der man zum Ausdruck bringt, dass man den anderen für verrückt hält. In diesem Augenblick betrat Kommissar Tim Reynolds die Hütte, der von einem Journalisten der Badischen Zeitung begleitet wurde. Reynolds erkannte sogleich, dass der Mann kein schlimmer Verbrecher zu sein schien, sondern eher ein armer, alter Mann ist, um den man sich kümmern müsste. Daher waren alle mit dem Vorschlag des Journalisten einverstanden, den Waldbewohner zukünftig mit der Bewachung des Zauberkristalls im Tempel zu beauftragen. Damit könnte er seine Geschichten zu den Malereien, dem Kristall und seinen sonstigen Erlebnissen mit den Touristen teilen und gleichzeitig in der Nähe seines Lieblingssteins bleiben.

Von diesem Zeitpunkt an lebte der Mann glücklich mit seiner neuen Aufgabe und viele Kinder der 4b besuchten ihn auch noch Jahre später, um seine geheimnisvollen Geschichten zu lauschen.

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