Der Verdacht ist das Medium
BZ-INTERVIEW: Christoph Schlingensief über seinen Zürcher "Hamlet" und die regierungsamtliche Aussteigerinitiative für Skins.
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Medienprovokateur oder Bühnenneurotiker: Welches Etikett wird Christoph Schlingensief gerecht? Mit Filmen wie "Das deutsche Kettensägenmassaker", mit Aktionen gegen Fremdenhass oder "Chance 2000 - Wahlkampfzirkus '98" machte sich der 40-jährige Apothekersohn aus Oberhausen Freunde wie Feinde. Bei seinem jüngsten, umstrittenen Theaterprojekt inszenierte er "Hamlet" mit aussteigewilligen Neonazis. Klaus Mergel hat mit Schlingensief gesprochen.
BZ: Herr Schlingensief, die Presseresonanz auf ihre "Hamlet"-Inszenierung war ja eher negativ. Wie bewerten Sie das?Christoph Schlingensief: Das stimmt doch gar nicht! Wie sagt Hamlet zu seinen Kritikern: "Was? Durch Theaterzauber aufgeschreckt?" Es gab eine Menge Artikel, die weitergedacht haben, als es ein normaler Theaterkritiker normalerweise tut. Es geht doch nicht darum, einen weiteren Hamletlangweiler auf die Bühne zu bringen, sondern es geht um die Anwendung des Hamlet innerhalb und außerhalb der Theaterbühne. Hamlet ist ein Stück über den ständigen Verdacht. Wie Boris Groys sagt: Der Verdacht ist das ...