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Eben noch der festliche Mittelpunkt im Wohnzimmer, besungen, bestaunt und geschmückt, nun ein trauriger Fall für den Häcksler und den Komposthaufen. Die Karriere des Christbaums endet traditionell nach Dreikönig, auch wenn einige wenige Exemplare noch bis Maria Lichtmess überleben, dem 2. Februar und offiziellen Ende der Weihnachtszeit im katholischen Kirchenkalender. Wer das nach wochenlanger Warmluftzufuhr zuverlässig nadelnde Ungetüm nicht länger als nötig ertragen möchte, der ist heilfroh, dass der Maschinenring die Entsorgung vor Ort übernimmt. Der Autor gehört auch dazu. Schon lange geübte Tradition ist der befreiende Flug aus dem geöffneten Wohnzimmerfenster, nachdem die Gattin das eben noch geliebte Prachtexemplar entzaubert und die bunten Kugeln und Lichtergirlanden wieder sorgsam in Kisten auf dem Speicher verstaut hat. Die Haufen ausgedienter und zum Schreddern verurteilter Tannenbäume stapeln sich in diesen Tagen an den Straßenrändern der Innenstädte, bepinkelt von Nachbars Lumpi, missachtet, gering geschätzt und eiskalt abserviert – wo einer liegt, kommen rasch weitere hinzu. Dumm nur, wenn der stetig wachsende Stapel bei der Abholung dann übersehen oder der Termin verpennt wird. Wohin dann mit den Zeugen des zurückliegenden Weihnachtsfests? Wohl dem, der einen Kamin, einen Komposthaufen sein eigen nennt oder dem Tännchen eine neue Existenz als Narrenbaum im eigenen Vorgarten spendiert. Die übrigen reagieren leider nach dem Motto: "Wird schon einer wegräumen." Man kennt das ja. Aus den Augen aus dem Sinn. Oje Tannenbaum.
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