100. Todestag
Der May in mir – 17 Autoren berichten
Vergessen ist der Schöpfer von Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi nicht: Aus Anlass von Karl Mays 100. Todestag erinnern sich BZ-Redakteure und -Mitarbeiter an ihre May-Erfahrungen.
Sa, 24. Mär 2012, 0:03 Uhr
Literatur
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Ich liebte ihn! Er war so schön, so edel, so gut. Während meine Freundinnen die Bay City Rollers anschmachteten ("Die sind soooo süß!") hing in meinem Zimmer Winnetou. Lebensgroß. Es war 1977, als die Zeitschrift Bravo einen Starschnitt ankündigte. Acht Hefte musste ich kaufen, dann war er fertig: mein romantischer Wilder, alias Pierre Brice. Karl May kannte ich nicht; die Begeisterung für Winnetou entsprang den Filmen, die damals im Fernsehen wiederholt wurden. Jede Ankündigung eines Films, jedes Interview mit Brice in einer TV-Zeitschrift, jedes Bild von Winnetou habe ich damals ausgeschnitten und in einem besonderen Ordner gesammelt.
Meine Verwandtschaft tippte sich verstohlen an die Stirn, bis sie beschloss, mir die entsprechende Lektüre zu schenken: Ich erinnere mich noch gut an die dicken, grünlich gebundenen Bücher. Und an meine Enttäuschung: diese Altherren-Dialoge! Die umständlichen Beschreibungen! Die langatmigen Handlungen! Dann doch lieber Pierre Brice anhimmeln. (Frauke Wolter, 47)
KARL STATT ANGELIKA
Wir waren 16, und nachmittags trafen wir uns im Schwimmbad. Angelika war auch da; sie wurde meine Tanzstundendame. Kurz darauf entliebten wir uns wieder. (Muffig verlief der Abschussball.) Und? Was hat das mit Karl May zu tun? Gemach: Kurz nach der Entliebungsphase ...