Anbetung der Hirten oder mutige Geste der Solidarität: Der Kniefall als Geste hat viele Facetten. An diesem Weihnachtsfest dürfte so wenig gekniet werden wie seit Jahrhunderten nicht mehr.
Hausgottesdienste, die Christmette im Fernsehen und online, Radioübertragungen kirchlicher Sendungen: Es gibt ja in Zeiten von Corona so einige Möglichkeiten, auch außerhalb der Kirche Gottesdienste zu feiern. Auf die Knie fallen werden im heimischen Wohnzimmer, dieser profanen Umgebungen, allerdings wohl die wenigsten.
Muss kein Schaden sein, mag jetzt denken, wer die katholische Choreografie des Niederkniens schon immer argwöhnisch beäugt hat. Etwa wenn beim Credo an Weihnachten pünktlich zum Stichwort "hat Fleisch angenommen" ("et incarnatus est") der kollektive Kniefall angesagt ist. Aber das ist er doch völlig zu Recht, könnten Gläubige da entgegnen, gibt es eine angemessenere Antwort auf die Menschwerdung Gottes als diese wortlose Gebärde? Was könnte besser ...