Gefangenenlager
Der Fluch von Guantanamo: Warum gibt es noch immer keine Anklage nach dem 11. September 2001?
Nach den Terroranschlägen haben die USA auf Kuba ein Gefangenenlager errichtet. Ein Gerichtsverfahren hat es bis heute nicht gegeben. Eine Reportage aus dem umstrittenen Hochsicherheitstrakt.
Sa, 25. Nov 2023, 16:44 Uhr
Ausland
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Prozess steckt in den Vorverhandlungen fest
Der Gerichtssaal, ein eingeschossiger Container im "Camp Justice", sollte längst Schauplatz des Prozesses sein, wegen dem die Zäune und der Stacheldraht überhaupt erst aufgebaut wurden: um die Verantwortlichen für die Anschläge vom 11. September 2001 endlich zu verurteilen. Hier, in der Guantanamo Bay Naval Base, dem berüchtigtsten Gefangenenlager der Welt.
Doch 22 Jahre nach den Anschlägen, bei denen 19 Attentäter unter anderem zwei Flugzeuge in das World Trade Center an der Südspitze von Manhattan steuerten, und 15 Jahre nach Erhebung der Anklage gibt es noch nicht einmal ein Datum für den Prozessbeginn. Schlimmer noch: Ob er jemals stattfinden wird, ist fraglicher denn je. Den fünf Angeklagten droht zwar die Todesstrafe. Doch der eigentlich erwartete Jahrhundertprozess steckt seit Jahren in Vorverhandlungen fest. Das Hauptproblem ist eines, über das jahrelang nicht gesprochen werden durfte: Viele Angeklagte wurden in Geheimgefängnissen des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und auch in Guantanamo gefoltert – gegen die Menschenrechte, gegen geltendes amerikanisches Recht. Das hat nicht nur zur ...