London
Der Big Ben verstummt für vier Jahre
Vier Jahre lang sollen die Renovierungsarbeiten im berühmten Londoner Elizabeth Tower dauern.
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LONDON. 157 Jahre lang hat Big Ben den Briten treu die Stunde geschlagen. Er ist eines der berühmtesten Gebäude Großbritanniens und hat wohl den berühmtesten Glockenschlag der Welt. Nun aber müssen Einheimische und Touristen vier volle Jahre lang ohne die vertrauten "Bongs" von Westminster auskommen. Elizabeth Tower, der Turm, in dem Big Ben hängt, wird rundum renoviert – und seine große Glocke bis 2021 verstummen.
Als im vorletzten Sommer Big Ben eines Morgens ganz unerwartet sechs Sekunden zu früh schlug, und zwei Wochen lang Panik herrschte im Elizabeth Tower, wären die Glockenwächter froh gewesen über einen Lift. Damals entschuldigte sich Jaggs in aller Form für die Zeitverschiebung. Die Uhr, erklärte er, habe halt bei unterschiedlichen Wetterlagen "eigenes Temperament". Außerdem habe sie über 150 Jahre auf dem Buckel.
Unter seinem hohen Alter stöhnt der ganze Palast von Westminster. Demnächst soll ja nicht nur eine Uhr, sondern auch der Parlamentsbetrieb für sechs Jahre still gelegt werden. Nur kann man sich nicht darüber einigen, wohin die Parlamentarier während der Renovierung ziehen sollen.
Besondere Probleme schafft das Verstummen Big Bens der BBC, die den Glockenschlag in einigen Nachrichtensendungen live überträgt. Die nächsten vier Jahre hilft wohl nur die Glocke vom Band. Das freundliche Angebot einer achtjährigen Schülerin, täglich im Sender vorbei zu kommen und die "Bongs" für die Hörer auf einem Instrument zu spielen, wollten die BBC-Oberen dann doch lieber nicht in Anspruch nehmen.
Etwas tun würde gern auch Premierministerin Theresa May, die diese Woche aus dem Urlaub zurück kam und nicht glauben wollte, dass es vier Jahre lang sein still sein soll über den Dächern Westminsters. Zusammen mit vielen Abgeordneten und einem Gutteil der konservativen Presse drückte sie ihre grenzenlose Überraschung aus und forderte eine alternative Regelung. Der fürs Parlamentsgebäude zuständige Ausschuss wies die Klagen freilich zurück: Die Entscheidung sei schon vor zwei Jahren getroffen worden, jeder Parlamentarier sei informiert gewesen. Nun ist nicht klar, ob sich noch etwas ändern lässt an dem Beschluss.
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