Lahr / Ettenheim

Weniger Operationen: Der Bedarf an Blutkonserven ist gesunken

Der DRK-Blutspendedienst verschiebt Veranstaltungen in der Ortenau. Ob der Termin Ende Mai in Lahr stattfinden kann, ist noch offen. Trotz geringeren Bedarfs sind Blutspenden auch weiterhin nötig.  

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  | Foto: Bernd Wüstneck (dpa)
Foto: Bernd Wüstneck (dpa)
Die für Mitte April geplante Blutspende in Ettenheim ist verschoben worden. Der DRK-Blutspendedienst begründet das damit, dass der Bedarf an Blutkonserven zurückgegangen ist. Wann der Termin nachgeholt wird, ist offen – ebenso, ob die für Ende Mai geplante Blutspende in Lahr stattfindet.

"Zu viele Blutkonserven gibt es eigentlich nie", betont Eberhard Weck, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen im Gespräch mit der BZ. Allerdings habe der Aufruf an Krankenhäuser, nicht dringend notwendige Eingriffe zu verschieben, dazu geführt, dass der Bedarf zurückgegangen sei – "um etwa ein Drittel", so Weck.

Lunchpakete statt gemeinsamen Essen

Blutkonserven würden derzeit vor allem für die Versorgung von chronisch kranken Menschen wie zum Beispiel Krebspatienten, aber auch für nicht verschiebbare Operationen und zur Versorgung von Notfällen benötigt, erklärt er. Der geringere Bedarf sei ein Grund für die Terminverschiebung. "Zum anderen wurden Blutspendetermine verschoben, bei denen die Rahmenbedingungen nicht den aktuellen Vorgaben im Zusammenhang mit dem Coronavirus entsprechen", erklärt Weck, bezieht das aber nicht auf den Termin in Ettenheim.

"Zu viele Blutkonserven gibt es eigentlich nie."
Eberhard Weck, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen
"Wir hätten uns schon gefreut, wenn wir den Blutspendetermin hätten machen können", sagt Rolf Biller, der stellvertretende Vorsitzende des DRK-Ortsverbands Ettenheim/Altdorf. Aufgrund der Pandemie wäre der Termin anders abgelaufen als üblich. "Statt eines großen Essens hatten wir zum Beispiel geplant, den Blutspendern Lunchpakete mitzugeben. Das müssen wir nun alles stornieren", sagt Biller. Er ist aber überzeugt: "Wir werden wieder einen Blutspendetermin kriegen, wann ist allerdings unklar."

Beim DRK-Kreisverband in Lahr ist die Situation ähnlich offen. Ob der Termin im Mai steht oder fällt, steht aktuell noch in den Sternen, wie Kreisgeschäftsführer Joachim Hurst auf Nachfrage der BZ bestätigt. Man werde schauen, wie sich die Situation entwickle. "Wenn es aber heißt, es gibt weiter keine Blutspenden, dann schauen wir, dass wir eine zentrale Blutspende-Einrichtung vor Ort errichten, um den Bedarf an Blutkonserven zu decken", so Hurst.

Die Anmeldung erfolgt über einen Terminservice

Laut Eberhard Weck finden aufgrund der aktuellen Situation derzeit größere Blutspenden-Termine mit einem größeren Einzugsgebiet statt. "Dafür benötigen wir in Summe weniger Personal", erklärt er. "Wir müssen ja auch mit der Kraft unserer Ehrenamtlichen haushalten, wir wissen nicht, was auf sie noch zukommen wird." Beworben werden die Blutspendetermine kurzfristiger als sonst. Über einen Terminservice können sich Interessierte dann anmelden. So soll verhindert werden, dass lange Wartezeiten entstehen und doch wieder viele Menschen aufeinandertreffen. "Einige Ortsvereine", sagt Weck, "waren wegen der Terminverschiebungen zunächst etwas verschnupft. Die sind aber wichtig, wenn der Blutbedarf steigt. Das sind die Ersten, die wir anrufen, wenn es wieder losgeht."
Weitere Infos, auch zum Terminservice, unter www.blutspende.de.
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