Wirtschaft
Dax überschreitet erstmals die 20.000-Punkte-Marke
Die prognostizierte Börsenrally zum Jahresende läuft. Nachdem der Dax erst Mitte September über 19.000 Punkte geklettert war, fällt nun die 20.000er-Marke.
rnd
Di, 3. Dez 2024, 17:00 Uhr
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Die Hoffnung der Börsen hat sich erfüllt. Seit vergangenem Mittwoch ist der Dax kräftig gestiegen, und Dienstvormittag fiel die historische Marke: Erstmals hat der Deutsche Aktienindex mehr als 20.000 Punkte erreicht – trotz Rezession und trüber Wirtschaftsaussichten in Deutschland. Faktoren im Rest der Welt treiben den Markt an.
Ende vergangener Woche waren sich Expertinnen und Experten bereits ziemlich sicher: Nachdem echte Rückschläge an wichtigen Kursmarken ausgeblieben waren, würde der Index auch bald den Sprung über die dritte Tausendermarke in diesem Jahr schaffen. Im März ging es über 18.000 Punkte, die 19.000 fielen Mitte September. Insgesamt hat der Dax damit seit Jahresbeginn um fast 20 Prozent zugelegt und übertrifft so deutlich die meisten Prognosen. Wegen schwacher Konjunktur und politischer Unsicherheit waren die Erwartungen an das Börsenjahr 2024 gedämpft.
Die USA geben die Richtung vor
Dass es nun so viel besser gekommen ist, liegt vor allem an den USA. Dort zeichnet sich schon seit einigen Monaten die erhoffte "sanfte Landung" ab: Der Notenbank Fed ist es gelungen, mit ihren Zinserhöhungen die Inflation zu bekämpfen, ohne gleichzeitig die Konjunktur abzuwürgen. Inzwischen sinken die Zinsen sogar wieder, was Aktien attraktiver macht. In Europa ist die EZB auf dem gleichen Weg, allerdings ist hier die Konjunktur deutlich schwächer.
Einen weiteren Schub bekamen die US-Börsen durch die Wahl Donald Trumps zum künftigen Präsidenten, von dem sich Anleger höhere Unternehmensgewinne erhoffen. Europas Börsen quittierten dessen Wahl zunächst mit einer Schrecksekunde, begannen dann aber die Aufholjagd – denn zumindest für die größten Unternehmen sind die Weltkonjunktur und der US-Finanzmarkt wichtiger als die Verhältnisse in Deutschland. Vorn liegen in diesem Jahr bisher die Aktien von SAP, Deutsche Telekom, Siemens, Siemens Energy, Allianz und Münchener Rückversicherung. "Die sechs Zugpferde sind die eigentlichen Performancetreiber", sagt Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Broker CMC Markets.
An den Kleinen geht der Boom vorbei
Hinter der Rekordjagd des Dax steckt jedoch kein allgemeiner Börsenboom. Herbe Verluste gab es für Autoaktien, und an großen Teilen des Marktes geht der Trend komplett vorbei. M-Dax und S-Dax, wo die mittleren und kleineren Unternehmen zuhause sind, kommen seit Jahren kaum voran. Sie sind oft abhängiger von der europäischen Konjunktur, reagierten sensibler auf die Zinserhöhungen und stehen vor allem weniger im Fokus der internationalen Investoren. Wer Anfang des Jahres in den M-Dax oder S-Dax investierte, wäre mit einem Festgeldkonto nicht schlechter gefahren.
Für den Rest des Jahres dürften die sogenannten technischen Faktoren dominieren. Dabei wird aus Mustern der Vergangenheit die künftige Entwicklung abgeschätzt. So galt schon vor dem Rekord die Gegend von 20.050 Punkten als hohe Hürde - und kurz davor drehte tatsächlich der Markt und fiel wieder. Manche technische Analysten halten aber noch einen Anlauf auf rund 20.200 Punkte für möglich.
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