Interview
"Dass Frauen Täterinnen sein können, können sich nur wenige vorstellen"
In der Gesellschaft dominiert das Bild der Frau als Opfer. Die forensische Psychiaterin Sigrun Roßmanith will das ändern - mit einem Buch über Täterinnen. Ein Gespräch über die dunkle Seite der weiblichen Seele.
Mi, 21. Apr 2021, 10:30 Uhr
Liebe & Familie
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Frauen verstümmeln, quälen, töten. Sie misshandeln ihre Kinder, missbrauchen sie sexuell. Doch in der Gesellschaft sind Täterinnen ein Tabu, sagt die österreichische Psychiaterin Sigrun Roßmanith, die seit mehr als 20 Jahren als Gerichtsgutachterin arbeitet und gerade ihr Buch "Täterin – Gewalt- und Sexualstraftaten von Frauen" veröffentlicht hat. Claudia Füßler hat mit ihr gesprochen.
BZ: Frau Roßmanith, warum braucht es ein Buch über Frauen als Täterinnen?Roßmanith: Weil es zwar stimmt, dass Frauen in sehr geringer Anzahl Gewalttaten und in noch geringerer Zahl Sexualstraftaten begehen, diese aber dennoch in der Betrachtung des Ganzen meist fehlen. Die Rolle der Frau als Opfer ist im gesellschaftlichen Blickwinkel nahezu einzementiert. Man traut Frauen Gewalttaten kaum zu und hört selten etwas von häuslicher Gewalt, die von Frauen verübt wird. ...