Weltraumwetter

Deutsches Vorhersagesystem für Sonnenstürme

Forscher wollen mehr über den Effekt der Sonnenstürme auf die Erde wissen  

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Eine Sonneneruption   | Foto: dpa
Eine Sonneneruption Foto: dpa
GÖTTINGEN (AFP). Sonnenstürme sollen die Technik in Europa in Zukunft nicht mehr unvorbereitet lahmlegen können. An der Göttinger Universität stellten Experten am Dienstag den Prototypen für das erste europäische Frühwarnsystem für Weltraumwetter vor, wie die Hochschule mitteilte. Dabei analysieren Computer die von Satelliten im All gesammelten Daten über die Sonnenaktivität und errechnen daraus mit einigem Vorlauf deren Auswirkungen auf der Erde.

Die Sonne sendet permanent einen Strom aus elektrisch geladenen Teilchen aus, der allerdings in seiner Stärke schwankt. Toben auf der Sonnenoberfläche starke Sonnenstürme, werden riesige Materialwolken ausgestoßen, die das Magnetfeld der Erde überwinden. Das kann zu technischen Ausfällen führen. Sonnenstürme können Satelliten stören und globale Kommunikations- und Navigationssysteme lahmlegen – und im Extremfall die Stromversorgung behindern.

Das 2,5 Millionen Euro teure Frühwarnsystem ist in der Lage, bereits rund eine Stunde nach Auftreten eines Sonnensturms erste Informationen über dessen Stärke zu liefern. Bei starken Sonnenstürmen lässt sich den Angaben zufolge eine Vorwarnzeit von zwölf Stunden bis zu mehreren Tagen erreichen. An dem Projekt sind neben der Uni Göttingen weitere deutsche Forschungseinrichtungen sowie Forscher aus den USA, Belgien, Norwegen sowie der Ukraine beteiligt.
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