Ermittlungen

Das tote Baby in Steinen-Hüsingen ist ein Mädchen und wäre wohl lebensfähig gewesen

Eine Spaziergängerin hat in Steinen ein totes Baby entdeckt. Inzwischen liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor. Hinweise auf die Eltern gibt es aber noch keine. Die Ermittler setzen auf ein anonymes Hinweisportal.  

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Eine Spaziergängerin hat auf einer Wie...Das Kriminalkommissariat sucht Zeugen.  | Foto: Lukas Schulze
Eine Spaziergängerin hat auf einer Wiese im Steinener Teilort Hüsingen (Landkreis Lörrach) vergangene Woche einen toten Säugling entdeckt. Das Kriminalkommissariat sucht Zeugen. Foto: Lukas Schulze

Polizei und Staatsanwaltschaft veröffentlichen neue Details zum Fund der Babyleiche in Steinen-Hüsingen. Zugleich hoffen die Ermittler, dass durch ein anonymes Hinweisportal weitere Erkenntnisse gewonnen werden können. Auf Anfrage der BZ schreibt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Lörrach, Michael Jahn, dass es sich um neugeborenes Mädchen handelt. Das Baby wurde vor einer Woche auf einem Feld in der Nähe des Wasserreservoirs in Hüsingen gefunden. Seither ermittelt die 30-köpfige Ermittlungsgruppe Wasserturm.

Inzwischen ist der Leichnam obduziert worden, schreibt die Staatsanwaltschaft. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis könnte das Baby lebensfähig gewesen sein. "Die Todesursache ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen", so Staatsanwalt Jahn. Ein abschließendes Obduktionsergebnis liege noch nicht vor. Es fänden derzeit weitere rechtsmedizinische Untersuchungen und "umfangreiche Ermittlungen" in alle Richtungen statt. "Hinweise auf die Eltern des Kindes haben sich bislang nicht ergeben", teilt die Staatsanwaltschaft der BZ mit. Weitere Angaben zu den Ermittlungsschritten könne man aktuell nicht machen. Es ist also nach wie vor unklar, ob es sich um ein Tötungsdelikt handeln könnte.

Es gibt eine neue Möglichkeit, mit den Ermittlern in Kontakt zu treten

In einer Pressemitteilung verweisen Polizei und Staatsanwaltschaft darauf, dass ein anonymes Hinweisgebersystem freigeschaltet wurde. "Um mit der Polizei in Kontakt zu treten besteht hier zusätzlich die Möglichkeit diskret, sicher und anonym Hinweise zu geben." Bei größeren Fällen ist es nicht unüblich, dass Polizei und Staatsanwaltschaft ein Portal freischalten. In diesem Fall ist die Besonderheit aber, dass die Hinweisgeber ihre Identität nicht preisgeben müssen.

Auf dem Portal heißt es, dass eine technische Ermittlung der IP-Adresse nicht möglich sei. Unabhängig davon sollte man darauf achten, dass die Angaben keine Rückschlüsse zur Identität ermöglichen. Die Hinweise werden grundsätzlich Teil der Ermittlungsakte sein. "Die Polizei ist bei derartigen Ermittlungen auf jede Information angewiesen, egal wie unbedeutend oder alltäglich die Beobachtung für jemanden erscheinen mag", heißt es in der Mitteilung der Ermittler. Vielleicht sei jemanden in seinem Umfeld eine schwangere Frau aufgefallen, die sich in einer schwierigen Situation befunden habe. Polizei und Staatsanwaltschaft verweisen auch darauf, dass das Hinweistelefon (07621/176800) rund um die Uhr erreichbar sei.

Das Portal ist unter: mehr.bz/huesingen25 erreichbar

Gefunden wurde die Leiche des Neugeborenen am 20. Februar, gegen 13.20 Uhr. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft musste sich die Zeugin, die das Baby entdeckte, nicht psychologisch behandeln lassen. Es gebe zumindest keine derartigen Erkenntnisse. Dies gelte bislang auch für die ermittelnden Polizeibeamten. Noch am Tag des Fundes wurden vor Ort Spuren gesichert, auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Am Tag danach durchsuchte ein Zug der Bereitschaftspolizei angrenzende Felder. Der Wasserturm befindet sich in der Nähe der Kreisstraße zwischen Hüsingen und Adelhausen. Gegenüber der BZ zeigten sich Anwohner schockiert von dem Fund. Bürgermeister Gunther Braun sprach von einer großen Betroffenheit im Ort. Die Ermittler befragten in Hüsingen viele Anwohner, es wurden auch Videoaufnahmen gesichtet. Zu möglichen Erkenntnissen dazu äußert sich die Staatsanwaltschaft aufgrund der laufenden Ermittlungen noch nicht.

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